Literaturherbst mit Wanderheilerin

"Dämonen sind Gefühle, die so stark sind, dass sie die Zeit überdauern", erklärt der weise Uhu Bartholomäus der jungen Maya. Gut, dass die Heldin des Jugendromans "Die Wanderheiler" in die Vergangenheit reisen kann, um dort geschehenes Unglück und die Entstehung böser Dämonen (es gibt auch gute!) zu verhindern.

Weil Autor Markus Tiedemann (43) mit Frau, Sohn und Tochter in Schwarzenbek lebt, konnte der Bürgerverein ihn persönlich für eine Lesung gewinnen. Gar nicht so einfach, denn der ehemalige Lehrer ist Professor für Philosophie an der Universität Berlin und hat dort einen Zweitwohnsitz.

Sein erstes Jugendbuch "Prinzessin Metaphysika. Eine fantastische Reise durch die Philosophie" schrieb er bereits als Student, angeregt durch Jostein Gaarders Bestseller "Sofies Welt". Dass er gleich einen Verlag fand, lag wohl auch daran, dass er sich mit Publikationen schon einen Namen gemacht hatte. Sein Buch "In Auschwitz wurde niemand vergast - 60 rechtsradikale Lügen und wie man sie widerlegt", gehört zu den Standardwerken für Schulen. "Die Wanderheiler. Maya und die Kunst der Weltenwanderer" erschien 2012, versehen mit Illustrationen seiner Tochter Lina (15). Gut zwei Jahre brauchte das Vater-Tochter-Projekt, denn Tiedemann schreibt auch beruflich viel. Eine Fortsetzung ist für Ende 2014 geplant.