Verkehrszählung: 4120 Pkw und 352 Lkw durchqueren täglich Gülzow

Der Spitzenreiter habe am Ortseingangsschild mehr als 120 "Sachen" drauf gehabt, berichtet Gemeindevertreter Maik Schmidt (CDU). Mit der gemeindeigenen Messtafel hatte die CDU in Gülzow die Geschwindigkeit der Fahrzeuge an den Ortseingängen gemessen. Vor allem im Bereich Lütauer Weg (K 70) wird demnach gerast.

Dass sich dies ändern soll, darin sind sich CDU und SPD, die seit der Kommunalwahl mit Wolfgang Schmahl den Bürgermeister stellt, einig. Im Wahlkampf hatten beide Parteien verkehrsberuhigende Maßnahmen versprochen. "Das wird jedoch nicht so einfach, weil wir schon viele Tempo-30-Zonen in den gemeindeeigenen Straßen haben", sagt Dirk Klinnert (SPD), Vorsitzender des Wegeausschusses.

Mit der Änderung der Straßenverkehrsordnung im Jahr 2001 hat der Gesetzgeber den Kommunen die Einrichtung von Tempo-30-Zonen erleichtert, die nun nicht mehr durch Poller oder Verengungen auch baulich gekennzeichnet werden müssen. Dies gilt jedoch ausdrücklich nicht für Straßen des "überörtlichen Verkehrs" und Vorfahrtsstraßen. Doch genau darum handelt es sich bei Lütauer Weg, Meierei-, Linden- und Schlossstrasse.

Am stärksten frequentiert ist die Meiereistraße: 1671 Autos und 132 Lkw passierten die Verbindung in Richtung Neu-Gülzow und Geesthacht zwischen 5 und 19 Uhr. Das hat die CDU bei einer Verkehrszählung im vergangenen Herbst festgestellt. Ebenfalls stark belastet ist der Lütauer Weg mit 1251 Pkw und 97 Lkw gefolgt von der Schlosstrasse in Richtung Juliusburg (657 Pkw, 79 Lkw) und in Richtung Kollow (541 Pkw, 44 Lkw).

Weil ein flächendeckendes Tempolimit auf den Hauptstraßen schwierig zu erreichen ist, wird nun überlegt, die Autofahrer durch bauliche Maßnahmen an den Ortseingängen abzubremsen. "Wir könnten uns eine Verengung wie in Kollow oder ein Tor wie in Hohenhorn vorstellen", sagt Klinnert. Geplant ist, eine Arbeitsgruppe einzurichten, an der auch interessierte Bürger teilnehmen können. Auf einer Einwohnerversammlung soll das Projekt Temporeduzierung jedoch zunächst vorgestellt werden.

Neben dem Lärm, die Reduzierung von Tempo 50 auf Tempo 30 wird vom menschlichen Ohr wie eine Halbierung des Geräusches empfunden, spielen auch Sicherheitsaspekte eine Rolle: Wer bei Tempo 30 bremsen muss, steht bereits nach 13,3 Meter. Beim Bremsen aus Tempo 50 ist der Anhalteweg mit 27,7 Meter doppelt so lang.