Aral Open: Zur neuen Spielzeit im Jahr 2014 muss vor jedem Konzert eine mobile Bühne errichtet werden

Wie immer zum Ende der Konzertsaison im Stadtpark, wird die hölzerne Bühnenkonstruktion abgebaut. Doch diesmal werden die zwei mal vier Meter großen Seitenwände, die noch immer unterhalb der Brücke liegen, nicht ins Winterlager abtransportiert, denn die im Comicstil mit Stadtszenen bemalten Bühnenteile werden nie wieder unter der Brücke aufgebaut.

Der Grund liegt in einer Anordnung des für die Straßenbrücke zuständigen Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr aus Lübeck. Dort befürchtet man, die seit mehr als zehn Jahren in den Sommermonaten zwischen zwei Brückenpfeilern stehende Holzkonstruktion könnte im Brandfall die Brücke und die darunter laufenden Versorgungsleitungen beschädigen. "Die Bühnenteile bestehen aus OSB-Platten, hatten aber einen Feuer hemmenden Spezialanstrich erhalten", sagt Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Stribrny, der der Anordnung vom 30. September dennoch Folge leistete: "Wir haben alles beherzigt."

Die Bühnenteile sind bereits an einen Landwirt aus dem Kreis Ostholstein verkauft. Stattdessen soll künftig vor jedem Konzert eine mobile Bühne eines Schwarzenbeker Veranstaltungsprofis montiert werden. "Die Kosten für deren Auf- und Abbau sind fast identisch mit denen für die alte Bühne", sagt Stribrny. Während die neue Bühne auf einen Anhänger passt und von den Profis schnell aufgestellt werden kann, musste für die alte Bühne stets ein Kranwagen geordert werden, um die großen Holztafeln an ihre Standorte zwischen den Brückenpfeilern zu hieven. Die Übereinkunft mit den Veranstaltern der Open-Air-Serie sieht vor, dass diese das Bühnenprogramm finanzieren, während die Stadt den Platz und eine Bühne zur Verfügung stellt.

Veranstalter Michael Nowak ist dennoch skeptisch: "Die Künstler haben schon Ansprüche. Eine zehn mal fünf Meter große Fläche brauchen wir auf jeden Fall." Er befürchtet zudem einen Mehraufwand beim Aufbau von Licht und Ton, weil man künftig erst einmal warten müsse, bis die Bühne steht. Auch die Banner für die Sponsoren, die das für die Zuschauer kostenlose Konzertereignis überhaupt möglich machen, müssen neu gefertigt werden. Ein erstes Planungstreffen für die Saison 2014 hat es mit den Sponsoren bereits gegeben, die das Event nicht nur finanzieren, sondern auch bei der Planung mitwirken. Nowak: "Alle haben gesagt, sie bleiben weiter dabei."

Für Nowak bleibt eine feste Bühne jedoch weiterhin das Ziel: "Wir haben Bauunternehmer und Metallbauer unter unseren Sponsoren. Da kann es doch nicht so schwer sein, eine feste, nicht brennbare Bühne dort aufzustellen."

* Der Stadtpark mit seinen Wasserflächen und dem gepflasterten Veranstaltungsbereich unter der Brücke wurde von 1994 bis 1999 als eine Art "Entschädigung" angelegt. Fast 20 Jahre lang hatten sich Brückenbefürworter und Brückengegner, die stattdessen eine Tunnellösung als Ersatz für den beschrankten Bahnübergang an der Compestraße forderten, gestritten. Letztlich wurde die kostengünstigere Brückenvariante für die Querung der Bundesstraßen 207 und 404 über die Bahnstrecke gebaut und am 24. und 25. Oktober 1992 mit einem Volksfest und mehr als 25 000 Besuchern eingeweiht - damals noch auf und nicht unter der Brücke.