Schützenallee: Kunstrasenplatz muss erneuert werden

Als die Mitglieder des Bauausschusses erfuhren, dass der Kunstrasenplatz an der Schützenallee für 60 000 Euro erneuert werden muss, reagierten sie zunächst empört. Jahrelang, so der Vorwurf an die Bauverwaltung, hätten sie nichts über Reparaturmaßnahmen erfahren und sollten nun eine Grundsanierung verabschieden. Ein Ortstermin brachte dann jedoch Klarheit: Mit Bordmitteln hatte Platzwart Adolf "Addi" Krumm die Spielfläche seit Jahren immer wieder geflickt.

Jetzt ist das vor allem von den Nachwuchsspielern des SC Schwarzenbek genutzte Kleinfeld jedoch am Ende seiner Nutzungsdauer: Normalerweise liegt die "Lebenszeit" eines Kunstrasenplatzes bei acht bis 15 Jahren, der Platz an der Schützenallee ist bereits 19 Jahre alt. "Der ist hart wie Beton. Das geht ja auch auf Gelenke und Rücken", sagt Platzwart Krumm über das Kleinfeld, auf dem täglich der Fußballnachwuchs trainiert. Deutlich wird dies beim Vergleich mit dem erst wenige Jahre alten Kunstrasenplatz der Grund- und Regionalschule Nordost an der Cesenaticostraße: Aus ähnlichem Material gefertigt, gibt hier der Untergrund leicht nach.

Den Sperrvermerk, mit dem die Bauausschussmitglieder zunächst die Investitionssumme im Haushalt belegt hatten, hoben sie nach der Ortsbesichtigung wieder auf. Offen ist noch, ob die Stadt die kompletten 60 000 Euro bezahlen muss. Die CDU-Mitglieder Frank Schmeil, Günter Studt und Thomas Lamm, die auch Mitglieder des Unternehmerfrühstücks sind, überlegen nun, über ein Sponsoring Teile des Kunstrasens mitzufinanzieren.

Einen anderen Aspekt brachte SC-Vorstand Wolfram Kubbutat in die Diskussion: Der Fußballclub möchte Pflege und Unterhaltung der Sportanlage in Eigenregie übernehmen: "Unser Ziel ist, unabhängig von öffentlichen Kassen zu sein und den SC als eine Adresse für guten Fußball im Land zu etablieren." Kubbutat rechnet damit, dass sich zwei Drittel der bisherigen Bewirtschaftungskosten so einsparen ließen. Anders als die Stadt, die Aufträge ausschreiben müsse, könne der Verein mit Unternehmen ganz anders verhandeln. "Wir könnten zum Beispiel eine Bandenwerbung als Kompensation für einen Rabatt anbieten", so Kubbutat. Auch die 10 000 Euro Preisgeld des "Hamburger Wegs", mit denen der Verein die Sanitäranlagen des Vereinsheims sanierte, hätte die Stadt nicht einwerben können.