Mobil: Mit 500 Spielen unterwegs im Kreis - 9600 Ausleihen und 8200 Besucher

Voll beladen macht sich der Bus der "Mobilen Spieliothek" des Kreisjugendrings alle drei Wochen auf den Weg nach Talkau, Grabau und Müssen. Mit an Bord sind nicht nur über 500 Gesellschaftsspiele, sondern auch Mitarbeiterin Kerstin Eichler und ihre zwei FSJ-ler Büsra Derici und Sahin Özgur.

Sie sind nachmittags mindestens anderthalb Stunden vor Ort, spielen mit den Besuchern und verleihen die Gesellschaftsspiele. Unterstützt werden sie dabei von Ehrenamtlichen. "Spielen ist einfach wichtig für Kinder", sagt Sabine Heymann von der Ganztagsbetreuung in der Müssener Schule. Kinder spielen nicht um zu lernen, aber sie lernen beim Spielen. Regeln zum Beispiel, oder dass es in jedem Spiel immer wieder eine neue Chance gibt. Und: Wer spielt, spricht mit anderen und hört ihnen zu, das fördert die Konzentrationsfähigkeit und schult das Gedächtnis. Computerspiele findet man in der "Spieliothek" deshalb nicht.

In Grabau wird das Angebot generationenübergreifend genutzt. Brigitte Schütt und ihr Enkel Mark kommen aus Hamwarde und sind zwei der rund 25 Spiele-Fans, die sich jedes Mal im Dorfgemeinschaftshaus treffen. "Ich habe über 200 Spiele zu Hause", sagt der Neunjährige. Die mobile Ausleihe gibt es seit 1979. Im letzten Jahr wurden rund 9600 Spiele ausgeliehen und über 8200 Besucher betreut. Das Angebot finanziert sich durch Kreismittel und einen Eigenanteil der Gemeinden, die vor Ort auch ehrenamtliche Helfer stellen. Jeden Monat fahren die Mitarbeiter 35 Dörfer im Kreis an. Nur in den Schulferien nicht. Deshalb hat Julia Kirsch in Grabau jetzt die Qual der Wahl unter den 150 Spielen im Angebot. Die Neunjährige will sich für die Herbstferien etwas ausleihen. Rund drei Wochen können die Besucher ihre Lieblingsspiele kostenlos mit nach Hause nehmen, bei Verlängerung auch sechs Wochen.

Wer zum Spielen herkommt, muss nicht erst lange Anleitungen lesen. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter zeigen den Besuchern, wie es geht. Dafür besuchen sie Spieleabende und wählen auch gemeinsam aus, was eingekauft werden soll. Aktionen wie Flohmärkte, Turniere oder Dankeschön-Abende sowie Großgeräte zum Ausleihen für Vereine, Verbände, oder Kindergärten runden das Angebot für Jung und Alt im ländlichen Raum ab.