Ehrenamt: Das Ehepaar engagiert sich seit 2010 im TSV und im Bürgerverein

Es war ein Doppelschlag: Erst sprachen Rainer Mucha und der mittlerweile verstorbene Hans-Peter Küter vom TSV-Vorstand Peter Stimper an, ob er nicht Vorsitzender von Schwarzenbeks größtem Verein werden wolle. Dann wurde Ute Stimper gebeten, für den Vorsitz des Bürgervereins zu kandidieren. Beide baten sich Bedenkzeit aus und willigten letztlich ein. Seit 2010 stehen sie an der Spitze der beiden Vereine und sind mittlerweile in der zweiten Amtszeit ehrenamtlich tätig.

Im Bürgerverein war das Ehepaar, das im Umland von Schwarzenbek lebt, schon vor dem Wechsel an die Spitze als einfache Mitglieder aktiv. Zum TSV kam Peter Stimper, weil er als Fachanwalt einen Vortrag über Vereinsrecht hielt. "Ich war dort ja nicht einmal Mitglied. Das bin ich seit 2010, und ein Paar Turnschuhe habe ich auch schon. Demnächst werde ich wohl mit Kraftsport anfangen", sagt der Rechtsanwalt.

Besonders sportlich ist der leidenschaftliche Motorradfahrer (Harley Davidson) zwar nicht, dafür hat er den TSV fachlich durch eine schwierige Zeit geführt. Weil die Stadt knapp bei Kasse ist, ging es um die Kürzung von Zuschüssen und die Erhöhung von Hallennutzungsgebühren. Letztlich erzielte Stimper für den Verein und die aktuell 2800 Mitglieder eine verträgliche Lösung.

Auf eine solche Lösung hofft Ute Stimper indes immer noch für den Bürgerverein. Die Satzung muss überarbeitet werden, und das Finanzamt will in diesem Zusammenhang die Gemeinnützigkeit nicht mehr anerkennen. Es ist ein schwelender Streit, der für den Vorstand eine große Belastung ist. "Wenn wir die Gemeinnützigkeit verlieren, müssen wir die Bücher viel genauer führen, Gewinne von Veranstaltungen versteuern. Das ist für Ehrenamtler nicht zu leisten", sagt die Vorsitzende.

Aber jetzt steht erst einmal die Vorfreude auf den mittlerweile zweiten Literaturherbst vom 19. bis zum 26. Oktober im Vordergrund. "Wir haben so viele Veranstaltungen, dass wir eigentlich sogar zwei Wochen mit Programm füllen könnten", sagt Ute Stimper. Sie plant in zwei Jahren eine Ausweitung der Veranstaltung um Kunst und Musik, sodass aus dem Literatur- ein Kulturherbst werden soll. "Eine wichtige Aufgabe für uns wird es auch sein, Nachwuchs zu gewinnen", so die Vorsitzende. Denn der Verein hat zwar 400 Mitglieder, das Durchschnittsalter lag aber vor einigen Jahren noch bei 75 Jahren. Mittlerweile ist es auf 50 Jahre gesunken. Es fehlen aber Jugendliche.

Verein denkt über Gründung einer Sport-Kita nach

In dieser Altersgruppe wird es auch beim TSV knapp. "Viele Eltern melden ihre Kinder ab, wenn es in der weiterführenden Schule kostenfreie Sportangebote im Ganztagsbereich gibt", sagt Peter Stimper. Der Verein will gegensteuern, indem er schon kleine Kinder an sich bindet. "Wir denken bereits seit Längerem über eine Sport-Kita nach. Diese Überlegungen sind jetzt sehr konkret geworden", sagt der 46-Jährige. Ursprünglich hatte sich der TSV für den ehemaligen Aldi-Markt an der Buschkoppel interessiert, den haben allerdings die Chinesen für ihr Handelszentrum gekauft.

"Ein Neubau auf einem Teil des Beach-Volleyballfeldes wäre denkbar. Dann hätten es die Kinder nicht weit zu den Sportanlagen. Wir würden mit einer oder zwei Gruppen anfangen", überlegt der Rechtsanwalt. Der Neubau könnte dann auch ein Vereinsheim beinhalten - denn ein eigener Treffpunkt fehlt den 2800 Sportlern noch.