Kinder- und Jugendbeirat: Kritik an Zustand vieler Spielplätze

"Der Spielplatz ist sehr gefährlich" - Diesen Satz hat eine Kinderhand schon vor einiger Zeit an den Holzpfosten des Klettergerüstes auf dem Spielplatz an der Thomas-Mann-Straße geschrieben. Die Schrift ist verwittert, genau wie die Hängebrücke, an deren Geländer mehrere Latten fehlen.

Auch auf dem Spielplatz am Veilchenweg sieht es schlimm aus. Eine rostige Schraube ragt aus einem Reifen, der unter der Riesenschaukel liegt und eigentlich als Aufprallschutz gedacht ist. An der Schaukel fehlen die Sitze. Ein paar Meter weiter fehlen Holzbretter aus der Tischplatte eines Buddeltisches. Wo sie vorher befestigt ware n, ragen scharfkantige Teile hervor. Im Sand liegt Hundekot, und der Buddelplatz wächst von den Rändern her mit Unkraut zu.

Melf Johannsen, Sprecher des Kinder- und Jugendbeirates, macht Fotos. Die wollen die Beiratsmitglieder in der kommenden Woche erst dem Bauausschuss und Ende des Monats auch dem Sozial- und Kulturausschuss vorlegen. "Wir haben festgestellt, dass sich die Kinderspielplätze in einem bedenklichen Zustand befinden. Diese Erfahrungen möchten wir gern mit den Ausschussmitgliedern teilen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten", sagt er. Der Antrag dafür liegt den Ausschüssen schon vor. Der Kinder- und Jugendbeirat möchte zwei Dinge erreichen. Erstens sollen die Mängel beseitigt werden, und zweitens sollen die Spielplätze schöner werden, damit das Spielen dort wieder Spaß macht.

Michael Timm, Leiter des Bauhofes, versichert, dass die 22 Spielplätze der Stadt beim wöchentlichen "Revier- und Stadtreinigen" in Augenschein genommen und Schmutz und Mängel dabei gleich beseitigt werden. "Wir sind dankbar, wenn uns die Bürger telefonisch mitteilen, wo etwas kaputt ist", sagt er. Ein Anruf in der Zentrale des Rathauses, Telefon (0 41 51) 88 10, genüge.

Derzeit sei die Riesenschaukel am Veilchenweg gesperrt, erklärt er. Sie war bei der jährlichen Überprüfung, die von der Dekra vorgenommen wird, im Sommer durchgefallen. Deshalb wurden die Sitzteller von den langen Ketten entfernt. Ein Schild mit einem Hinweis auf die Stilllegung gibt es aber nicht. Und die Schaukel wird offenbar weiter benutzt, denn an den Ketten hängen lange Äste, die jemand mit Draht befestigt hat, um daran Schaukeln zu können.

Um all diese Dinge hat sich der Bauhof gestern noch gekümmert. Der Aufwand, die Spielplätze in Ordnung zu halten, sei hoch, sagt Timm. Rein rechnerisch seien ein bis zwei Mitarbeiter insgesamt drei Monate im Jahr nur mit den Spielplätzen beschäftigt.

Doch dem Kinder- und Jugendbeirat geht es nicht nur um die Sicherheit, sondern auch darum, dass die Kinder schöne Spielplätze haben. "An der Thomas-Mann-Straße zu spielen, war früher mal richtig gut", erinnert sich Melf, der in der Nähe wohnt. Dort gab es eine Holzbahn und die Wege waren gepflegt. Das soll wieder so sein, wünschen sich die Jugendvertreter.