Onlinebetrug: Autoschnäppchen auf Internetmarktplatz entpuppt sich als übles Lockvogelangebot

Böse Überraschung für einen 34-jährigen Schwarzenbeker: Ein vermeintliches Pkw-Schnäppchen auf dem Internet-Marktplatz AutoScout24.de entpuppte sich als Lockvogelangebot.

Mit dem angeblichen Verkäufer aus Dänemark vereinbarte der Schwarzenbeker, den Kaufpreis von 4700 Euro als Zeichen seines seriösen Interesses vorab an sich selbst zu überweisen und zwar über den Online-Gelddienst Western Union. Der Däne wollte als Zeichen seiner Zuverlässigkeit dasselbe tun und, nach dem Austausch der Überweisungsbelege via E-Mail, mit dem Wagen zur Besichtigung nach Deutschland kommen. Der Schwarzenbeker machte zwar vorsorglich die Überweisungstransaktionsnummer von Western Union in seiner E-Mail an den vermeintlichen Verkäufer unkenntlich, stellte jedoch bereits am Nachmittag des Überweisungstages fest, dass das Geld in Kopenhagen abgehoben worden war.

"Diese Fälle kommen immer wieder vor", sagt Polizeichef Ernst Jenner. Die Polizei warnt davor, sich auf derartige Verabredungen einzulassen. Gerade wenn die Angebote außergewöhnlich gut erscheinen, sei eher ein gesundes Misstrauen angesagt, so Jenner.

Geldtransfers als Liquiditätsbeweis - dieses Phänomen kommt beim Autokauf oder der Immobiliensuche im Netz häufig vor. Die Betrüger geben vor, ein Auto zu einem sehr günstigen Preis abzugeben oder eine Wohnung zum Schnäppchenpreis zu vermieten, und es wird vorgetäuscht, dass Western Union als Treuhandservice nutzbar ist. Die Betrugsopfer werden dazu gebracht, Details zur Transaktion preiszugeben. Diesen Betrugsmaschen ist gemein, dass Betrüger die Beträge mit gefälschten Ausweispapieren abholen, die auf den Namen der jeweiligen Empfänger ausgestellt sind.

Mit Western Union kann man rund um die Uhr online Geld versenden. Der Auftraggeber füllt dafür ein Sendeformular aus, gibt das Formular mit dem Geld am Schalter ab und zeigt seinen Ausweis vor. Der Sender erhält dann eine Transaktionsnummer, die "Money Transfer Control Number" (MTCN). Innerhalb weniger Sekunden steht das Geld anschließend weltweit zur Auszahlung an den Empfänger bereit. Der Empfänger kann das Geld in bar in einer Vertriebsstelle abholen. Zur Abholung muss er einen Identitätsnachweis mitbringen und den Namen des Senders, das Land, aus dem gesendet wurde, sowie die Höhe des Betrags angeben.

Bei Treuhanddiensten sollte Geld indes nie per Western Union überwiesen werden, denn das Unternehmen bietet gar keinen Käuferschutz oder Treuhandservice an.

Der Gelddienst warnt mittlerweile selbst vor dieser Betrugsmasche und rät, Informationen zu Geldtransfers genau wie PIN-Nummern und Passwörter sicher aufzubewahren und nur an den Empfänger, niemals aber an unbeteiligte Dritte, weiterzugeben.