Sonntagsvergnügen: Hunderte kamen zu Sachsenwaldlauf und Sonnenblumenfest

21,0975 Kilometer ist die Strecke des Halbmarathons lang, der gestern vom Sportplatz an der Schützenallee durch den Rülauer Wald bis kurz vor Brunstorf, quer durch Kollow und entlang der Landesstraße 219 zurück an die Schützenallee führte. 108 Läufer und Läuferinnen von mehr als 500 Teilnehmern des 34. Sachsenwaldlaufs entschieden sich für diese Strecke.

Am schnellsten zurück im Ziel war Mohamed Chahed: 1:25:08 Stunden hatte der Läufer aus Hamburg für die Strecke gebraucht. Das besondere daran: Chahed ist 60 Jahre alt und erst seit April wieder im Training. "Im vergangenen Jahr bin ich zwei Mal am Meniskus operiert worden", berichtete der Läufer, der im Oktober beim Marathon in München deutscher Meister in seiner Altersklasse werden will. Der Titel in Schwarzenbek war ihm deshalb auch nicht so wichtig. Chahed: "Viel wichtiger für mich ist, dass ich komplett schmerzfrei gelaufen bin." Lob gab es vom Sieger für die Streckenführung: "Vor einer Woche bin ich in Stade 15 Kilometer über Kopfsteinpflaster gelaufen. Das ist kein Vergleich zu dieser wunderschönen Strecke mit den vielen Waldwegen. Und auch die Zuschauer sind sehr nett", schwärmte Chahed.

Auch für die Veranstalter um Lauftreff-Leiter Hans-Peter Serk war die 34. Auflage des Sachsenwaldlaufs ein Erfolg: "Wir hatten mehr als 500 Teilnehmer." Davon mehr als 100 Schüler und Jugendliche. Am vom Hagebau-Markt gesponserten Schüler-Teamlauf nahmen allein 92 Läufer teil: Es siegten die Schule Nordost (Klassenstufe 2-4), das Gymnasium (Klassenstufe 5-6) und zwei Mal die Gemeinschaftsschule (7.-8. und 9.-10. Klasse). Schnellster beim Schnupperlauf (5,6 Kilometer) war der Schwarzenbeker Rafael Drümmer (21:18 Minuten). Über die Zehn-Kilometer-Distanz siegte Rüdiger Wittjoht in 38.44 Minuten.

Während an der Schützenallee noch die Siegerehrung lief, öffneten in der Innenstadt die Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag. Nur knapp 150 Meter lang ist die Lauenburger Straße zwischen altem Markt und Seestern-Pauly-Straße, auf der sich die zahlreichen Besucher jedoch nicht im Laufschritt, sondern im gemütlichen Bummeltempo bewegten.

Sportlich betätigen konnten sich die Besucher jedoch auch: Die Verkehrswacht hatte an der Schmiedestraße einem Radfahr-Simulator aufgestellt, an dem Fahrradfahrer ihr Verkehrswissen testen konnten. Ulkig anzuschauen, aber mit ernstem Hintergrund waren auch die Versuche der Teilnehmer, mit der "Promille-Brille" der Polizei, die durch Einschränkungen und Verzerrungen des Sichtsfeldes Rauschzustände simuliert, noch geradeaus zu gehen.

Während die Jüngsten auf dem alten Markt vom Ortsjugendring betreut wurden, der ein Hüpfburg aufgebaut hatte, konnten die Erwachsenen exotische Cocktails genießen, die neuesten Parfüms erschnuppern und die Zahl der Sonnenblumen raten, die Blumenhändler Udo Scheunemann zum "Sonnenblumenfest" verbaut hatte: 71 Blüten schmückten seinen "Sonnenblumenbaum".