Chronik: Mehr als 80 Gäste kamen zur Vorstellung des Buches in die Gaststätte “Mückenbach“

Im Jahr 1230 wurde das Dorf "Coledowe" erstmals urkundlich erwähnt. Heike-Maria Trabert hat die Urkunde in der am vergangenen Freitag in der Dorfgaststätte "Mückenbach" offiziell vorgestellten Chronik nicht nur abgebildet, sondern auch übersetzt. Vor vier Jahren hatte sich unter ihrer Leitung eine Gruppe Dorfbewohner daran gemacht, die Geschichte Kollows aufzuschreiben.

Auf 224 Seiten haben die Chronisten Wissenswertes, Heiteres, aber auch Tragisches zusammengetragen. Ein Schwerpunkt liegt in der Kriegs- und Nachkriegszeit, für die Anke Poggenhorn, die künftig das Dorfarchiv betreut, zahlreiche Zeitzeugen interviewt und deren Erinnerungen aufgeschrieben hat. Wie die von Arnold Marbs über gackernde britische Soldaten: Weil die Dorfbewohner kein Englisch sprachen, versuchten die Soldaten ihnen so zu verdeutlichen, dass sie Eier gegen Zigaretten tauschen wollten. Traurig hingegen das Ende von Kurt Felix Schmidt: Der Architekt, der viele Gebäude auf Gut Gülzow errichtet hat, starb 1951, als er, angeheitert von einer Silberhochzeitsfeier kommend, in den Karpfenteich fiel und ertrank.

Anekdoten gibt es aber auch aus den vier Recherchejahren zu berichten: Als ein Foto der Feuerwehrkapelle, das Fotograf Aike Zuther in tagelanger Arbeit am Computer restauriert hatte, nicht bei der gerade in Italien urlaubenden Trabert ankam, scherzte diese: Der Weg mit den großen Instrumenten über die Alpen sei wohl zu beschwerlich. Vor mehr als 80 Besuchern, die am Freitagabend zur Buchvorstellung in die Dorfgaststätte "Mückenbach" kamen, erinnerte Trabert aber auch an zwei Mitglieder des Chronistenteams, die die Veröffentlichung nicht mehr erlebten: "Mückenbach"-Wirt Herbert Schnackenbeck starb 2012 und Joachim Krahl, von dem das Titelbild stammt, am 17. Juni dieses Jahres.

Die Dorfchronik kostet 25 Euro und ist im "Mückenbach" sowie im Gülzower Markttreff erhältlich. Eine weitere Chronik erscheint am kommenden Wochenende: Uwe Schöning, der schon das "Kollower Bilder und Lesebuch" herausbrachte, hat zum 125. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr deren Geschichte aufgeschrieben.