Theodor Körner starb vor 200 Jahren

Er war der "Che" Guevara des 19. Jahrhunderts: So wie das Konterfei des kubanischen Revolutionärs (1928-1967) in den 1970er-Jahren zahlreiche T-Shirts und Buttons zierte, wurden nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 zahlreiche Denkmäler für den Dichter und Freiheitskämpfer Theodor Körner errichtet und Straßen und Plätze nach ihm benannt.

Körner wurde 1791 in Dresden geboren. 1810 erschien sein erster Gedichtband, zwei Jahre später schrieb er sein größtes Drama, den "Zriny". Die Parallelen zwischen dem ungarischen Kampf gegen die türkischen Eroberer und dem Freiheitskampf der Deutschen gegen die Besatzung durch die französischen Truppen waren unverkennbar. Ein Jahr später trat der damals 21-Jährige dem Lützowschen Freikorps bei, dessen schwarze Uniformen mit den roten Jackettstößen und messingfarbenen Knöpfen zum Vorbild für die deutsche Flagge wurden. Das Freikorps, zu deren Mitgliedern auch "Turnvater" Friedrich Ludwig Jahn oder Schriftsteller Friedrich Friesen zählten, kämpfte zwischen 1813 und 1815 gegen die französische Armee. Bei einem Überfall auf einen Versorgungstransport wurde Körner am 26. August 1813 in der Nähe von Gadebusch getötet und im mecklenburgischen Wöbbelin begraben.

Wenige Tage zuvor hatte das Freikorps mit Körner auch in Schwarzenbek Station gemacht. 100 Jahre später wurde in Erinnerung an dieses Ereignis der "Körnerstein" am Körnerplatz enthüllt.

Der Heimatbund und Geschichtsverein lädt für Sonnabend, 31. August, um 12.30 Uhr zur Gedenkstunde am Stein ein. Anschließend geht es per Privat-Pkw nach Wöbbelin, wo seit 1997 eine neu gestaltete Gedenkstätte an Körner und das Konzentrationslager Wöbbelin, eine Außenstelle des KZ Neuengamme, erinnert. Anmeldungen für die Fahrt nimmt Lisa Senkel unter (0 41 51) 75 64 entgegen. In Wöbbelin beginnen die Gedenkfeiern zu Ehren Körners bereits am heutigen Freitag.

www.gedenkstaetten-woebbelin.de