Schwarzenbek (cus). Aus Furcht, sie könnten bei einer Entscheidung übergangen werden, waren mehr als ein Dutzend Anwohner aus Mühlenbogen und Mühlenredder am Donnerstagabend zur Bauausschusssitzung gekommen.

Dabei stand auf der Tagesordnung der ersten Sitzung dieses Gremiums seit dem 26. Mai nur ein "Sachstandsbericht".

Entsprechend enttäuscht verließen sie nach gut einer Stunde Sitzungsdauer das Rathaus: Das meiste, was Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Stribrny den Ausschussmitgliedern mitteilte, kannten sie schon. Im Oktober und November des vergangenen Jahres hatten die Anwohner an drei Tagen eine Verkehrszählung gemacht und dabei binnen zehn Stunden jeweils mehr als 2000 Fahrzeuge gezählt.

Dabei handelt es sich zum einen um sogenannten Zielverkehr - im Ortsteil wohnen etwa 3500 Menschen. Laut Anwohnern gibt es jedoch auch einen hohen Anteil von Pendlern, die Mühlenredder und Mühlenbogen als Abkürzung zwischen B 404 und B 207 nutzen. Ein Test unserer Zeitung außerhalb der Hauptverkehrszeiten ergab: Für die 2,5 Kilometer vom Kreisverkehr über die Möllner Straße und den Zubringer Nord bis zur Einfahrt in den Mühlenbogen benötigt ein Auto knapp vier Minuten. Die Fahrt über Mühlenbogen und Mühlenreddder zum Kreisverkehr ist mit 1,4 Kilometern deutlich kürzer und dauert drei Minuten.

Der Vorschlag der Anwohner ist, das Gebiet durch Sackgassen in drei Quartiere aufzuteilen. Jedes Quartier hätte dann eine Zufahrt, ein Durchqueren des gesamten Ortsteils wäre nur noch für Rettungsdienste möglich. Ein weiterer Vorschlag kommt von der SPD, die prüfen lassen will, ob der Mühlenredder nicht als Einbahnstraße ausgewiesen werden kann.

Bereits in Kraft ist ein Durchfahrverbot für Lkw, das allerdings nachgebessert werden muss. Das Verbotsschild steht bisher direkt am Mühlenredder und soll jetzt vor dem Kreisverkehr aufgestellt werden. Einmal abgebogen, haben Lkw-Fahrer im schmalen Mühlenredder weder eine Chance zu wenden noch können sie rückwärts in den viel befahrenen Kreisverkehr zurücksetzen.