Zweiter Prozesstag: Seine Spielsucht trieb den 21-Jährigen zu diversen Straftaten

Wie knackte Tim R. den Code am Tresor der Eltern seiner Ex-Freundin? "Sie hat ihn mir verraten", behauptete der 21-Jährige am ersten Verhandlungstag vor dem Landgericht Lübeck. "Das hätte ich niemals getan, wahrscheinlich hat Tim mir über die Schulter geschaut, als ich für mich und auch für ihn ein paar Süßigkeiten aus dem Tresor geholt habe", sagt dagegen die junge Frau, die am zweiten Verhandlungstag als Zeugin vernommen wurde.

Tim R. soll aus dem Tresor wertvollen Schmuck gestohlen und bei einem Händler in Mölln zum Schleuderpreis verramscht haben. Hauptanklagepunkt ist allerdings ein bewaffneter Raubüberfall am 4. März 2013 auf eine Spielhalle an der Hamburger Straße in Schwarzenbek (wir berichteten).

Außerdem soll der Angeklagte im Dezember 2012 mit zwei Mittätern in die Lagerräume des Weihnachtsmarkts auf Gut Basthorst eingebrochen sein und dort Alkoholika und Kleidungsstücke gestohlen haben. Die Staatsanwaltschaft beziffert den Gesamtwert der Beute aus allen Straftaten auf rund 170 000 Euro.

Der nach eigenem Eingeständnis schwer spielsüchtige junge Mann aus einem Dorf in der Nähe von Schwarzenbek sitzt seit dem 21. März 2013 in Untersuchungshaft, seine insgesamt vier noch jugendlichen Mittäter sind dagegen auf freiem Fuß. Gegen sie soll in gesonderten Verfahren vor dem Jugendgericht verhandelt werden. R. hat die ihm zur Last gelegten Straftaten bereits zugegeben - allerdings mit erheblichen Einschränkungen. So will er nur wenige Stücke und nicht fast den gesamten Familienschmuck aus dem Tresor gestohlen haben. Der Prozess soll am 4. September fortgesetzt werden.