Meisterhafte Jugendwehr sucht Mitglieder ab sechs Jahren

Die Jugendfeuerwehr aus Schwarzenbek ist absolute Spitze in Schleswig-Holstein: Bei den Landesmeisterschaften der Nachwuchs-Retter setzte sich das Team am Sonnabend auf dem Sportplatz an der Schützenallee gegen zehn andere Mannschaften durch. Schwarzenbek hatte den Wettkampf ausgerichtet. "Es ist großartig, dass unsere Nachwuchsabteilung zum zweiten Mal in Folge ganz vorn im Land ist", sagte Feuerwehrchef Martin Schröder. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Dassendorf und Elmenhorst.

Nils Hilger, Vize-Chef der Schwarzenbeker Feuerwehr, hatte für den Gastgeber 50 Helfer für die Wettkämpfe, an den Verpflegungsständen und bei der Fahrzeugschau als Rahmenprogramm an der Schützenallee im Einsatz. Wegen des Hochwassers der Elbe im Juni wurde der ursprünglich geplante Termin spontan verschoben.

Bei dem bundesweit einheitlichen Wettkampf muss ein Löschangriff möglichst fehlerfrei aufgebaut und ein Staffellauf mit integrierten Aufgaben aus dem Feuerwehralltag möglichst schnell und sicher absolviert werden.

Die besten Jugendlichen aus dem ganzen Land waren am Sonnabend nach Schwarzenbek gereist. Sie hatten sich über Wettkämpfe auf Kreisebene qualifiziert. "Die Jugendwehren aus Schwarzenbek und Dassendorf sind auf Landesebene das Nonplusultra und auch bei den Deutschen Meisterschaften oft vorne dabei", erklärte Landesjugendwart Dirk Tschechne. 10 000 Mädchen und Jungen engagieren sich in Schleswig-Holstein in 424 Jugendwehren. "Damit bilden wir uns eine gute Basis für den Dienst in einer der Feuerwehren aus", sagte der Jugendwart.

Allerdings werde es immer schwieriger, junge Leute für die ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen. "Bei uns im Kreis stagniert die Zahl", sagte Kreiswehrführer Michael Raddatz. Um weniger Kinder als bisher an andere Vereine zu verlieren, öffnen sich nun auch die Feuerwehren in Schleswig-Holstein für Sechs- bis Zehnjährige, die bisher zu jung für die Jugendgruppen waren.

"Kinder-Feuerwehr" heißt das Zauberwort. "Damit gibt es in anderen Ländern bereits gute Erfolge und wir wollen das jetzt auch angehen", kündigt Tschechne an. In Alt-Mölln gibt es bereits eine solche Gruppe. "Der Bedarf ist da", ist der Landesjugendwart überzeugt. Zunächst müssen die Kommunen die Rahmenbedingungen schaffen, weil das Eintrittsalter in die Feuerwehren laut Brandschutzgesetz bisher noch bei zehn Jahren festgeschrieben ist.

Schwarzenbek und Dassendorf werden Schleswig-Holstein 2014 bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Homburg (Hessen) vertreten. Dann müssen sie einen anderen Wettkampf absolvieren, der sie bei einem möglichen Erfolg auch zur Teilnahme bei internationalen Wettkämpfen berechtigen würde. Bisher wird dieser sogenannte CTIF-Wettkampf in Schleswig-Holstein noch nicht bewertet, während er in fast allen anderen Bundesländern sonst bereits Standard ist. Wie er funktioniert, führten die neuen Landesmeister vor.

Als Landes- und Vizemeister 2012 fahren beide Teams auch noch vom 6. bis 8. September zur Deutschen Meisterschaft nach Stadthagen.