Neuer Anbau: Rückzugsraum für alte und kranke Tiere

"Kati", der nur so heißt, aber eigentlich ein Kater ist, streckt sich, röchelt und hustet leise. "Stromer", dem Schleim aus der Nase fließt, sitzt derweil im Schatten. Zur Gruppe gehört auch noch "Bruno", dem auf den ersten Blick nichts fehlt. Doch alle drei Kater sind schwer krank: Sie leiden am "Felinen Immundefizienz-Virus"(FIV), auch "Katzen-Aids" genannt. Wie beim Menschen greift das Virus das Immunsystem der Tiere an. Die Folge sind Durchfall, Fieber und chronische Entzündungen, die letztlich zum Tod der Tiere führen.

Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, aber die Symptome können gelindert werden. "Die Tiere erhalten bei uns Zuwendung und Futter - und einmal im Vierteljahr eine Aufbauspritze vom Tierarzt", sagt Gabriele Möller, Leiterin des Tierheims an der Feldstraße. Weil das Virus an andere Katzen, aber nicht auf Menschen übertragen werden kann, müssen die Tiere separat von den übrigen Bewohnern des Tierheims gehalten werden: Derzeit sind dort 45 weitere Katzen und sieben Hunde untergebracht.

Um Pflege und Arbeit zu erleichtern, erhalten die Tiere jetzt ein separates "Katzen-Hospiz". Am Montag haben Mitarbeiter der Firma Harms und Köster aus Kollow begonnen, den 30 Quadratmeter großen Pultdachbau zu errichten. "Drei Jahre haben wir mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden darauf gespart", sagt der Vereinsvorsitzende Dierk Möller. Ende des Monats soll das Haus, das mit Heizung und Außenbereich rund 30 000 Euro kostet, fertiggestellt sein.

Die Tiere einfach einschläfern zu lassen, kommt für die Tierschützer nicht in Frage: "Das machen wir nur, wenn die Blutwerte katastrophal sind und der Tierarzt uns dazu rät", sagt Gabriele Möller: "Die drei sind doch noch munter und sollen noch möglichst lange ein gutes Leben haben." Das geht trotz Krankheit: Kater "Bruno" ist bereits 15 Jahre alt, "Kati" neun und "Stromer" sieben Jahre alt.

Das Tierheim an der Feldstraße ist am Sonnabend von 11 bis 14 Uhr für Besucher geöffnet.