Bewerbung: Bekommt die Kulturstätte wieder eine Kustodin?

"Ich bin zuversichtlich, dass unsere Arbeit im Amtsrichterhaus weitergeht", sagte Klaus-Dieter Gottwald, der Vorsitzende des Freundeskreises Amtsrichterhaus, am Dienstagabend während der Jahreshauptversammlung vor 15 Mitgliedern. Er nannte auch gute Gründe für seinen Optimismus.

So hat sich Ende vergangener Woche eine freie Kulturmanagerin aus Hamburg als Kustodin für das Amtsrichterhaus beim Freundeskreis beworben. Die Bewerbung der Kuratorin, die unter anderem Ausstellungen auf Schloss Ritzebüttel in Cuxhaven organisierte und für die Landdrostei Pinneberg tätig war, hat Gottwald an die Stadt weitergeleitet. Den Namen der Kulturmanagerin wollte er nicht verraten. Zudem gab er bekannt, dass eine Kündigung des Vertrages zwischen Stadt und Freundeskreis nicht anstünde. Und: Die 4400 Euro, die die Politiker dem Verein für 2013 bewilligten, können jetzt abgerufen werden. Dies habe Bürgermeister Frank Ruppert mitgeteilt.

Zahlreiche Gespräche mit der Stadt über die ungewisse Zukunft des Hauses, das Ringen um Spenden für die Arbeit des Freundeskreises und die Organisation von Ausstellungen und Konzerten bestimmten das vergangene Jahr. Gottwald erlebte dabei herbe Enttäuschungen. So lehnte es die Stiftung Herzogtum Lauenburg ab, den Freundeskreis mit finanziellen Mitteln auszustatten und dies, so Gottwald, obwohl sie verantwortlich für die Kultur im Kreis sei und dafür aus dessen Haushalt jährlich 180 000 Euro bekommen habe, ohne darüber Rechenschaft ablegen zu müssen. "Stiftungspräsident Klaus Schlie hat uns nur eine Mitarbeit im Beirat der Stiftung angeboten. Das ist nicht akzeptabel, das wollen wir nicht", sagte Gottwald.

In seinem Rückblick räumte Gottwald auch mit Irrtümern auf: "Die Stadt ist Träger des Hauses und der Kulturarbeit und nicht der Freundeskreis. Wir wollen die Verantwortlichen der Stadt darin unterstützen, das Kulturangebot im Amtsrichterhaus fortzuführen, weiter daran mitwirken und eigene Aktivitäten einbringen."

In der Sitzung des Kulturausschusses am 12. August wird er Ideen und Vorhaben des Freundeskreises erläutern, denn es geht noch einmal um den Vertrag der Stadt mit dem Freundeskreis. Die Sitzung beginnt um 18.45 Uhr im Festsaal des Rathauses.

Am Sonnabend, 17. August, erklingt um 19.30 Uhr eine "Sommerserenade" im Amtsrichterhaus. Markus Götze und Irmgard Maschke singen Lieder aus Operetten und Musicals. Karten zum Preis von 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung LeseZeit, Markt 3.