Kultkeeper unterstützt den TSV Schwarzenbek bei der Nachwuchsarbeit

Wie Krebse bewegen sich die Spieler auf Händen und Füßen rückwärts über den Hallenboden und versuchen den Ball zu erwischen - geworfen wird im Sitzen. "Das ist Krebsganghandball" erklärt Jugendtrainer Marko Johannsen, Co-Trainer im Handballcamp, das der TSV Schwarzenbek diese Woche zum 13. Mal in der Sporthalle Buschkoppel veranstaltet.

Zum ersten Mal seit dem Beginn in 2007 findet es nicht in Eigenregie, sondern mit prominenter Unterstützung statt. Der Verein hat Torhüterlegende Goran Stojanovic für das Sommercamp engagiert. "Hab ich nicht gerade gesagt ohne festhalten", ruft der just ins Spiel hinein. Die Jungs und Mädchen scharen sich um ihn, während er noch einmal genau erklärt, was er von ihnen erwartet.

Ehe Stojanovic zur Saison 2007/2008 das Amt als Co- und Torwart-Trainer des HSV Handball übernahm, hütete er in 178 Pflichtspielen das Hamburger Tor. Er gewann mit den Hanseaten 2006 den DHB-Pokal, 2007 den Europapokal der Pokalsieger sowie 2004 und 2006 den Super Cup. Ein Vierteljahrhundert hat er auf höchstem Niveau im Handballtor gestanden, neun nationale Meisterschaften gewonnen - zwei deutsche mit dem THW Kiel - zweimal den Europacup und eine EM-Bronzemedaille. Heute trainiert er unter anderem die "Hamburg Lions", eine Auswahl der besten Jugendspieler aus mehreren Vereinen und bietet unter dem Namen "Goran & Friends" seit knapp einem Jahr Trainingscamps für den Handballnachwuchs an.

"Ich habe auch angefangen wie die Jungs und Mädchen hier, und es ist toll zu sehen, dass sie so viel Spaß haben", sagt der 47-Jährige und ergänzt: " Man sollte ziemlich viel mit ihnen reden und das Spiel so oft unterbrechen, bis sie es begriffen haben." Der TSV und Stojanovic wollen mit dem Camp den Nachwuchs möglichst dauerhaft für den Sport begeistern.

"Die jungen Spieler brauchen auch mal neue Impulse", sagt der gebürtige Montenegriner, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, und den seine Karriere vom ehemaligen Jugoslawien über Spanien nach Deutschland führte. Die Jugendtrainer Marko Johannsen und Sina Winter, die das Camp mit ihm zusammen organisieren, sollen ihm deshalb über die Schulter gucken und dazulernen.

Pro Tag gibt es für alle je zwei Trainingseinheiten drinnen und draußen. Während Stojanovic die Jugendlichen in der Halle fordert, betreut Co-Trainerin Sarah Wiechmann (28) draußen auf dem Beachhandballplatz die Sechs- bis Zehnjährigen. Die 28-jährige Lehrerin coacht für den Hamburger Handballverband die Landesauswahl der Mädchen (Jahrgang 2001). Da die Spieler auf dem Sandplatz nicht prellen können, üben sie dort das Zusammenspiel. "Bei der Hitze haben wir aber auch schon eine Wasserschlacht gemacht", lacht Wiechmann.

Vize-Abteilungschef Stefan Schlüter zieht ein erstes Fazit: "Für uns ist das sehr erfolgreich gewesen, mit einem so prominenten Namen als Zugpferd. Sonst hatten wir immer so um die 30 Anmeldungen, diesmal sind es rund 50." Das helfe, neue Mitglieder zu gewinnen. Auch Angelika Eschmann, im TSV seit rund 30 Jahren verantwortlich für das Jüngstentraining, ist voll des Lobes: "Sarah spricht die Jüngeren sehr gut an."