Internet: Umland surft bald schneller

Der Auftrag an Bürgermeister Frank Ruppert stammt bereits vom 8. November des Vorjahres: Damals hatte die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag der Freien Wähler (FWS) beschlossen, die Verwaltung möge über "Möglichkeiten der Verbesserung der Internetversorgung" berichten. Das tat der Verwaltungschef in der Sitzung des Haupt- und Planungsausschusses in der vergangenen Woche auch. Sein Fazit: Schwarzenbek sei gegenüber dem Umland gut aufgestellt.

Tatsächlich ist die DSL-Abdeckung im Stadtbereich gut. Mindestens 3000 Kilobyte pro Sekunde (kbit/s) sind in den Randbereichen drin, im Zentrum bis zu 16 000 kbit/s. Diese Geschwindigkeit gilt für die Hausanschlüsse der Telekom und alle übrigen Anbieter, die deren Leitungen nutzen. Schneller surft man mit Kabel Deutschland: Im Innenstadtbereich sind sogar 100 000 kbit/s drin. In den Umlandgemeinde surfen die Bürger laut Breitbandatlas (www.zukunft-breitband.de) tatsächlich langsamer.

Allerdings hinkt Rupperts Vergleich etwas - zumindest wenn man die künftige Netzgeschwindigkeit betrachtet: In Müssen, Witzeeze, Büchen hat der Anbieter Kielnet bereits Glasfaserleitungen verlegt. Angeschlossene Haushalte können dort mit maximal 100 000 kbit/s im Internet surfen. Das gilt auch für Brunstorf, Dassendorf oder Kröppelshagen, wo die Stadtwerke Geesthacht mit ihrem Angebot "Riotainment" aktiv sind. Zum Vergleich: Der Download eines Spielfilms aus dem Internet dauert bei dieser Geschwindigkeit etwa sechs Minuten, mit 16 000 kbit/s hingegen knapp 40 Minuten. Doch der FWS geht es bei ihrem Antrag nicht etwa ums Filmvergnügen, stellt Fraktionschef Heinz-Werner Rose klar: "Wenn wir nicht genug Krippenplätze bieten können, sollten wir Familien zumindest die Möglichkeit der Heimarbeit am PC bieten. Und dafür sind schnelle Datenverbindungen unerlässlich."

Nachdem Telekom-Mitarbeiter Kunden im Stadtgebiet neue Verträge angeboten hatten, war die Hoffnung groß, der Anbieter würde seine Leitungsnetze ebenfalls ausbauen. Dem ist aber nicht so, erklärte Telekom-Pressesprecherin Stefanie Halle: "Es handelt nicht um neue Hausanschlüsse, sondern um einen neuen Tarif oder eine Erweiterung des bestehenden Angebots mit mehr Bandbreite." Jedoch, so Halle, nur "bis zu 16 000 kbit/s".