Stadtfest: Nach 30 Jahren gibt's zur großen Sause am 3. August wieder einen Festumzug

Im Jahr 1989 waren "wir" das Volk, sechs Jahre später Papst. Den Slogan nutzen nun auch Schwarzenbeker Vereine und Verbände und stellen das von ihnen organisierte Stadtfest unter den durchaus provokanten Titel "Wir sind die Stadt!"

Eigentlich soll das Fest das Wir-Gefühl der Schwarzenbeker stärken, stattdessen hatte es heftigen Streit um den Einsatz des Bauhofs gegeben, dessen Dienstleistungen künftig abgerechnet werden müssen. Für die ehrenamtlichen Organisatoren um die Bürgervereins-Vorsitzende Ute Stimper war es wie ein "Schlag in Gesicht", als sie erfuhren, dass sie beim Aufbau der Festmeile keine Hilfe vom Bauhof erwarten können - zumindest nicht kostenlos. Dabei hatten sie auf Bitten von Bürgermeister Frank Ruppert die Planungen forciert, um noch im städtischen "Jubiläumsjahr" - vor 60 Jahren erhielt Schwarzenbek das Stadtrecht, vor 30 Jahren wurde das Rathaus eingeweiht - feiern zu können. Der Konflikt konnte schließlich beigelegt werden: Der Bauhof übernimmt Straßensperrungen und Reinigung, für Banner und Buden sind die Vereine zuständig (wir berichteten).

Mehr als 60 000 Euro hatte das letzte große Stadtfest im Jahr 2003 gekostet: Damals waren Delegationen aus den Verbrüderungsstädten in die Europastadt gereist und am Ende des Festes war auf dem Ritter-Wulf-Platz der Verbrüderungseid erneuert worden. Das von Vereinen und Verbänden geplante Stadtfest am Sonnabend, 3. August, wird erheblich günstiger. Der Etat der ehrenamtlichen Organisatoren liegt bei knapp 3000 Euro. "In Zeiten leerer Kassen kann ein solches Fest nur durch die Unterstützung der Sponsoren und einen hohen Grad an Arbeitseinsatz ermöglicht werden", sagt Ute Stimper. Gespart wird auch an der Zeit: Statt einer Festwoche oder zumindest eines Wochenendes gibt es "nur" einen Fest-Nachmittag. Dafür knüpft das Stadtfest an eine Tradition an, die zuletzt vor 30 Jahren bei der Rathaus-Einweihung zelebriert wurde: der Festumzug.

Vereine, Gruppen und Bürger sind aufgerufen, unter dem Motto "Wir sind Schwarzenbek" an dem Umzug teilzunehmen. "20 Fahrzeuge sind schon angemeldet", sagt Manfred Jacobsen, Feuerwehrmann und Vorsitzender der Interessengemeinschaft "Uns Sprütt". Während sich Fußgruppen einfach in den Zug einreihen können, ist für Fahrzeuge und Anhänger eine Anmeldung per E-Mail unter ra-stimper@t-online.de erforderlich.

Der Umzug startet um 11 Uhr am Rotkreuzmarkt, Verbrüderungsring 39. Über den Kreisel geht es in den Mühlenredder. Über Mühlenbogen und Fritz-Reuter-Straße geht es zurück auf die Möllner Straße, über die Brücke und den Markt in die Compestraße. Begleitet wird der Umzug vom Spielmannszug Mölln.

Auch in der Innenstadt beginnt das Stadtfest schon um 11 Uhr: Für den Autoverkehr gesperrt sind die Lauenburger Straße, Schmiedestraße und Berliner Straße. Dort stehen Stände und Buden der Vereine und Verbände, die ihre Angebote präsentieren. Das offizielle Bühnenprogramm, das zum großen Teil von heimischen Nachwuchs-Künstlern gestaltet wird, beginnt dann um 13 Uhr. Spätestens um 20 Uhr ist alles vorbei. "Dann gehen wir alle zusammen in den Stadtpark", sagt der TSV-Vorsitzende Peter Stimper. Dort stehen dann die "Rock'n'Roll Deputyz" beim vorletzten Konzert der Aral-Open-Air-Serie auf der Bühne.