Ernte: Warum liegen Halme am Boden?

Auf manchen Feldern im Südkreis sieht es so aus, als sei ein Riese durchs Getreide gestapft: Neben den Fahrspuren der Traktoren gibt es Stellen, an denen das Getreide am Boden liegt. Auf zwei Getreidefeldern zwischen Gülzow und Kollow sieht es gar so aus, als sei der Riese nicht nur gestapft, sondern habe Purzelbäume geschlagen - so großflächig liegen Halme und Ehren am Boden.

Das sei nicht weiter besorgniserregend, erklärt Peter Koll, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes: "Das Phänomen tritt in diesem Jahr verstärkt bei Gerste und Roggen auf. Die Bestände sind zu gut entwickelt, so dass die Halme die Ähren nicht mehr tragen können." Die Ursache liege im Mai, der feucht und warm war. Daraufhin seien die Pflanzen schnell hoch geschossen. Wind und Regen sorgen dann dafür, dass die Halme einknicken. "Früher war liegender Roggen völlig normal", sagt Koll. Heute kann man dagegen Wachstumshemmer einsetzen, die dafür sorgen, dass die Halme kürzer und damit stabiler bleiben.

Doch auch die liegenden Halme können noch geerntet werden. Sie wachsen sogar noch weiter, erreichen allerdings keinen so hohen Ertrag. Nur Regen kann jetzt noch Schaden anrichten, denn liegende Halme trocknen nicht so schnell ab wie stehende. "Dann kann sich Schimmel bilden", so Koll.