Rülauer Wald: Biologe Bernd Struwe-Juhl betreut jetzt das 300 Hektar große Areal

Er löste Förster Eckhard Wenzlaff ab, der seit dem Kauf im Jahre 2008 für das 300 Hektar große Gebiet zuständig war und die Rückführung des Wirtschaftsforstes in einen Urwald begleitete.

Die Vision von der Wildnis und dem Urwald sowie die Fällungen nicht einheimischer Baumarten, die Furten auf den Wegen und die Einschränkungen im Wegenetz hatten teilweise Ängste geschürt und Widerstand bei den Schwarzenbekern hervorgerufen. Inzwischen sind die Maßnahmen nahezu abgeschlossen.

Seit 2011 gibt es auch eine Vereinbarung mit der Stadt über den Unterhalt der Wege. Der weitere Ausbau des Knotensteigs gehört aber nicht dazu. Der historische Verbindungsweg zwischen Schwarzenbek und Gülzow ist im südlichen Bereich nur ein Trampelpfad, hatten Schwarzenbeker wie der Heimatbund und Geschichtsvereinsvorsitzende Reinhard Wiese beklagt. "Wir werden keine Mittel investieren, um den Weg auszubauen", stellt auch Struwe-Juhl klar.

Der Biologe, der sich auf Ornithologie spezialisiert hat und seit vielen Jahren im "Projekt Seeadlerschutz Schleswig-Holstein" mitarbeitet, ist indessen begeistert von der Artenvielfalt im Rülauer Wald, der zum Vogelschutzgebiet Sachsenwald gehört. Das gesamte Areal ist insgesamt 7479 Hektar groß. Neben den Waldgebieten zählen auch das Gewässersystem der Schwarzen Au sowie ein Bereich des Naturschutzgebietes Billetal dazu. In den dunklen beschatteten Buchenwäldern kann man bis Ende Mai den Waldlaubsänger hören.

Außerdem bieten die naturnahen Wälder mit reichlich Totholz Brutplätze für Schwarzstorch, Rotmilan, Uhu, Waldkauz, Kleiber, Pirol, Wespenbussard, Mittel- und Schwarzspecht sowie Zwergschnäpper. "Im Rülauer Wald zählten wir allein zehn bis 15 Mittelspecht-Paare", sagt Struwe-Juhl. Der Vogel mit dem schwarz-weißen Gefieder und dem roten Scheitel sei ein "gutes Indiz" für einen intakten Naturwald.