Abrissarbeiten: In St. Elisabeth wird Platz für den Neubau des Familienzentrums geschaffen

"Da wirken bis zu 400 Tonnen", sagt Kemal Mucevic. Der Chef eines Abrissunternehmens aus Ochsenwerder hat sich gestern selbst in das Führerhaus des Baggers gesetzt, um den kniffeligsten Teil zu erledigen: Das zweistöckige, aus Betonfertigteilen errichtete Pastorat soll verschwinden, ohne den dahinter liegenden einstöckigen Bürotrakt zu beschädigen.

Stück für Stück "knabbert" sich die Greifzange an der Spitze des Hydraulikarms vor: Erst fällt die hölzerne Dachkonstruktion, dann Seitenwände, Pfeiler und Zwischendecke. Zuletzt ist die Giebelwand dran. Seit 14 Tagen sind die Handwerker im Kirchenzentrum St. Elisabeth im Einsatz: Zunächst hatten sie den Gebäudeteil, in dem bisher Pastorat, Küsterwohnung und die Büros der Familienbildungsstätte untergebracht waren, entkernt. Fenster und Türen wurden ausgebaut, Gipsplatten, Fliesen, Sanitäranlagen, Laminat und Parkett entfernt und entsorgt.

Seit Dienstag ist der Abrissbagger im Einsatz. In der kommenden Woche wird dann nur noch der Abbruchmüll nach Reststoffen getrennt sortiert und abgefahren, zum Schluss Keller und Gartenmauern abgebrochen. "Ohne Umzäunung wollen wir zeigen, dass wir ein offenes Haus sind", sagt Pastor Andreas Schöer.

Knapp zwei Millionen Euro kostet der Umbau des Kirchenzentrums zum Familienzentrum: Anstelle des alten Pastorats soll eine parkähnliche Fläche mit Büschen und Außenspielgeräten entstehen. Der stehen gebliebene Trakt wird saniert und soll weiterhin für Büros genutzt werden. Schöer hofft, dass dieser Teilabschnitt bis Dezember fertig ist. Dann soll der Bau des Versammlungssaals an der Stelle des bisherigen Innenhofs erfolgen. Als dritter Schritt wird dann das Kirchengebäude selbst saniert. Bis Herbst 2014 soll alles fertig sein. Abrissunternehmer Mucevic ist zumindest im Zeitplan: "Am nächsten Freitag werden wir die Baustelle geräumt verlassen", verspricht er.

Auch die Finanzierung ist geklärt: Neben 750 000 Euro von der Aktivregion erhält die Kirchengemeinde jetzt auch einen Zuschuss über 238 000 Euro von der Fernsehlotterie "Glücksspirale". Damit ist die Finanzierung so gut wie gesichert. Die restliche Summe will die Kirchengemeinde über Rücklagen und Kredite finanzieren. Im Rahmen einer Gemeindeversammlung im Anschluss an den Gottesdienst soll am Sonntag, 11. August, der Stand der Bauarbeiten erläutert werden.