SPD: Fraktionschefin Susanne Heyer-Borchelt setzt auf Zusammenarbeit und viel Information

10 Jahre später kann sie angesichts von 38,3 Prozent Wahlbeteiligung in der Stadt, mit fast 50 Prozent Beteiligung in ihrem Wahlkreis Mühlenbogen II recht zufrieden sein.

"Ich muss nicht ständig im Rampenlicht stehen", sagt die neue Fraktionschefin der Sozialdemokraten. Die gestiegene Zahl der Stadtvertreter bedeutet mehr Arbeit für sie, weil es jetzt mehr Fraktionsmitglieder zu informieren gibt. Das liegt ihr jedoch besonders am Herzen und sie will auch die Bürger mehr einbinden.

Wichtig ist ihr ein offener und respektvoller Umgang miteinander in der Politik. "Es gibt viele Fachleute in den Fraktionen, wir wollen versuchen alle mit ins Boot zu holen, um sinnvolle Ideen für Schwarzenbek gemeinsam umzusetzen ", sagt sie.

Als FWS, Grüne und FDP in der letzten Stadtverordnetenversammlung die geheime Wahl des Bürgervorstehers verlangten, für den die SPD als stärkste Fraktion das Vorschlagsrecht hatte, zitierte Heyer-Borchelt deshalb die Fraktionschefs in einer Beratungspause zu sich. Was genau sie Heinz-Werner Rose (FWS), Matthias Schirmacher (Grüne) und Helmut Stolze (FDP) dort sagte, möchte sie nicht erzählen, nur so viel, dass sie sich Zusammenarbeit so nicht vorstellt.

Die gebürtige Berlinerin lebt seit 1995 mit ihrer Familie in Schwarzenbek. Sie zog her, als die großen Neubaugebiete entstanden. Die Ausweitung der Kinderbetreuung ist ihr wichtig. "Beruf und Familie muss vereinbar sein, es muss für Eltern möglich sein arbeiten zu gehen", sagt die berufstätige Mutter von vier Kindern im Alter von 24, 22, 18 und 15 Jahren.

Ändern möchte ausgebildete Krankenschwester die Sitzungstermine der Gremien, die in Schwarzenbek oft schon gegen 18 Uhr beginnen. "Das schließt Berufstätige und junge Leute aus, die sich engagieren wollen.", sagt sie. Kommunalpolitik dürfe nicht nur für die diejenigen möglich sein, die nicht mehr im Berufsleben stehen.

Mit dem Vorsitz im Haupt- und Planungsausschuss hat Heyer-Borchelt nun den derzeit mächtigsten Ausschuss unter sich. Ob das so bleibt, wird sich nach der Sommerpause entscheiden, wenn die Politiker über einen neuen Zuschnitt der Aufgabenbereiche oder sogar insgesamt weniger gemeindliche Gremien beraten. So könnte beispielsweise das Thema "Planung" aus dem Haupt- und Planungsausschuss in den Bauausschuss wandern, oder der Finanzausschuss mit dem Hauptausschuss zusammengehen.

Vielleicht gibt es dann keinen "Oberausschuss" mehr, aber das findet Susanne Heyer-Borchelt ohnehin nicht gut. "Ich möchte den Hauptausschuss wieder zu dem machen, was er einmal war: Ein Gremium, das koordiniert und Richtlinien vorgibt. In den Fachausschüssen sollte die Arbeit gemacht und in der Stadtverordnetenversammlung darüber beschlossen werden", meint sie.

Wie auch immer es ausgeht - fest steht für sie, dass das Thema Finanzen künftig in allen Gremien präsent sein muss. "Wir können keine großen Wünsche umsetzen und die Konsolidierung wird überall Thema sein. Das kann der Finanzausschuss nicht alleine entscheiden."