Müssener Quartett zeigt Malereien und Skulpturen

Auf einem anderen Tisch sitzt der Tod aus kaltem Metall. Er trägt einen Zettel mit der Aufschrift "Und wer holt mich?". Die Arbeiten von Horst Walschus aus Müssen verpacken den schwarzen Humor nicht hübsch, sondern zeigen ihn offen und provokativ.

"Mir macht das Thema Tod nichts aus. Ich habe keine Angst davor", sagte der pensionierte Physiklehrer. Der Künstler gehört wie Kriemhild Nowozin, Günter Urban und Corinna Dohrmann zum "Müssener Quartett", das im Rahmen des "Kultursommers" derzeit eine sehenswerte Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schule" am Von-Wachholz-Weg zeigt. Die Exponate sind noch an den kommenden beiden Wochenenden zu sehen.

Es ist bereits die fünfte Ausstellung der Gruppe, zu deren Vernissage Bürgermeister Uwe Riewesell am vergangenen Wochenende mehr als 50 Gäste begrüßen konnte. In gemütlichem Ambiente und bei Kaffee und Kuchen, den die Mitglieder des Fördervereins "Alte Schule" selbst gebacken hatten, kamen die Besucher ausführlich mit den Künstlern ins Gespräch.

Horst Walschus zeigte sich dabei auch von seiner ironischen Seite. Bestaunt wurde nämlich auch sein "Schminkspiegel", an dem viele geöffnete Lippenstifte befestigt waren. Hier bewegt man nicht den Lippenstift zum Mund, sondern umgekehrt. Mehrere Besucher hatten bei dieser Art des Schminkens ihren Spaß.

Kriemhild Nowozin beeindruckte mit ihren wunderbaren Aquarellen. Sie zeigt technisch ausgereifte Blumenporträts und sehr gelungene Bildnisse von Keith Haring, David Garrett und Peter Maffay. Corinna Dohrmanns großformatige Bilder entführen die Betrachter in eine Traumwelt, in der Pferde, Papageien und idyllische Landschaften vorkommen.

Der ehemalige Bühnenmaler des Thalia-Theaters Günter Urban erinnert an die "Wirtschaftswunder"-Zeit. Damals zog es die Deutschen zu neuen Ufern in den Süden, der durch seine Lebensart begeisterte. Besonders schön ist sein Gemälde, das zwei Esel in einem Sonnenblumenfeld zeigt. "Schauen Sie sich die beiden Tiere an. Sie sind so glücklich und brauchen nichts als die Sonne und Blumen", sagte Urban.

Die Ausstellung ist am Sonnabend, 29. Juni, und am Sonntag, 30. Juni, sowie am 6. und 7. Juli jeweils von 14 bis 17 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus geöffnet.