Open-Air-Konzert: Festspieloper Prag gastiert zum fünften Mal in Basthorst vor 1000 Zuschauern

Die Sänger und das Orchester begeisterten mit virtuosem Spiel und zogen das Publikum knapp zwei Stunden in ihren Bann. Selbst der nach einer Stunde einsetzende Regen konnte die rund 1000 Zuhörer nicht schrecken. Wer keinen Poncho dabei hatte oder keines der provisorischen Capes aus Plastikfolie kaufte, fand Schutz im Stall, den Gutsverwalterin Julia Rund flott öffnen ließ.

"Der Gefangenenchor singt und am Himmel leuchtet ein Regenbogen. Wo gibt es so etwas sonst noch", sagte ein Besucher, der mit einem Glas Weißwein das Spektakel aus dem Trockenen betrachtete. "Ich bin begeistert. Die Karten habe ich mir schon im Januar besorgt", sagte Heiner Wilhelmi aus Schwarzenbek. Der Musikfreund war bereits im vergangenen Jahr beim Gastspiel des Prager Ensembles auf dem Golfplatz Escheburg. Dort gastierten die Tschechen mit der "Zauberflöte" (wir berichteten). Damit war für Wilhelmi klar: "Für das Gastspiel in Basthorst muss ich Karten haben." Begeistert zeigte sich auch Gastgeber Enno Freiherr von Ruffin. "Ich sehe Nabucco jetzt hier schon zum fünften Mal, aber es ist immer wieder toll, die Sänger zwischen den schönen alten Gebäuden zu erleben", sagte er. Eine gute Verstärker- und Lautsprecheranlage und die hervorragende Akustik auf dem von Ställen und Schuppen eingegrenzten Hof taten ein Übriges zum perfekten Musikgenuss.

Da störte es auch nicht, dass von Ruffin mit seiner Prognose "heute bleibt es trocken" falsch lag. Das war wohl Wunschdenken, denn der Baron war bereits am Vortag bei der Premiere von "Winnetou" bei den Karl-May-Spielen an der Seite von Fritz Wepper ordentlich nass geworden, wie er dem Publikum zur Eröffnung verriet.

Von Ruffin kam übrigens mit Vollbart. "Ich hatte einen Reitunfall und konnte mich im Krankenhaus nicht rasieren. Der neue Look gefällt mir. Das bleibt erst mal so", erzählte er unserer Zeitung.