Schwarzenbek (mos). Ölkrise, Rezession, Tarifverhandlungen und dann auch noch ein japanischer Billiganbieter als neuer Mitbewerber - die 18 Gymnasiasten aus Geesthacht, Mölln und Schwarzenbek, die vergangene Woche am VSW-Unternehmensplanspiel bei der Körber-Tochter Universelle teilnahmen, hatten die ganze Bandbreite unternehmerischer Entscheidungen zu treffen.

Das führte zu spannenden Erkenntnissen: "Ich habe die Arbeit der Geschäftsführung unterschätzt, weil man sich ja in alles einarbeiten muss", sagte Lena Berger aus Schwarzenbek, und Dario Ebert aus Geesthacht meinte: "In den Fernsehnachrichten hört man immer von den Lohnforderungen der Gewerkschaften, wir haben erfahren, was es für ein Unternehmen heißt, die Löhne zu erhöhen." "Vorstandkollege" Eugen Romanenkov schlussfolgerte: "Wenn der Vorstand einen kleinen Fehler macht, hat das große Auswirkungen auf den Personalbestand."

Einig waren sich alle Teilnehmer darüber, dass das Planspiel eine gute Ergänzung für das Schulfach Wirtschaft und Politik ist. "Was wir in dieser einen Woche gelernt haben, ist mehr als in zwei Jahren Unterricht ", meinte Sarah Deppe aus Schwarzenbek. Eine Woche lang trugen die Oberstufenschüler als Vorstandsmitglieder konkurrierender Aktiengesellschaften die Verantwortung für die Produktion und den Verkauf eines alltäglichen, elektronischen Gebrauchsgutes - in diesem Fall war es ein Haarfön. Mit Vorträgen zu Themen wie Personalwesen, Preiskalkulation oder Marketing - die Referenten kommen jeweils aus VSW-Betrieben - wurden die frisch gebackenen Vorstande für die 34 Entscheidungen fit gemacht, die sie im Verlauf des Planspiels täglich treffen mussten.

Dass die Schüler lernen, wie ein Unternehmer zu denken und zu handeln, ist das Ziel der Planspiele, die der VSW seit 13 Jahren organisiert. Außerdem sollen sie Kontakte zu den Unternehmen in der Region aufbauen können. Universelle-Geschäftsführer Andreas Panz: "Wir wollen mit den jungen Leuten ins Gespräch kommen und für uns als Arbeitgeber werben." Den Nachwuchs an Ingenieuren und Technikern zieht sich das international agierende Maschinenbauunternehmen am liebsten selbst heran, denn auf dem Markt sind qualifizierte Kräfte immer schwerer zu finden. Drei bis fünf Nachwuchskräfte sucht Universelle pro Jahr. Neben der klassischen Ausbildung gibt es auch einen dualen Ausbildungsweg für Studenten.