Pirschgang: Bewohner feierten 40-jähriges Bestehen

Wer zieht denn nach Schwarzenbek ins Grüne? Diese Frage war schnell beantwortet. Die 102 Wohnungen in den Häusern am Pirschgang 1 bis 13 mit dem hellen Klinker wurden beliebt. Anfangs zogen nur Hamburger dorthin und viele blieben. Inzwischen ist aus der Wohnanlage am Rülauer Wald ein Park mit großen Bäumen und schönen Grünanlagen geworden - Wohnidylle pur für etwa 250 Schwarzenbeker.

"Allerdings dachten wir damals, die Achse "Bergedorf-Schwarzenbek" würde mehr Bedeutung haben. Dem war aber nicht so", blickte Herbert Alfeld, Vorstand der Genossenschaft während des Sommerfestes der Genossenschaftler zurück. Der Sachsenwald, der dazwischen liegt, stellte offenbar eine Barriere dar, die eine dichte Besiedlung nicht möglich machte. Die Wohnanlage im Forsthof ist aber trotzdem so begehrt, dass es momentan keine freien Wohnungen gibt. Das liegt auch daran, dass die kurz vor der Ölkrise gebauten Häuser vor neun Jahren energetisch saniert wurden. Sie bekamen eine Wärmedämmung, die die Heizkosten erheblich senkte. Dafür investierte die Genossenschaft mehrere Millionen Euro.

"Hier wohnen wir wirklich wunderbar. Es ist eine schöne Gemeinschaft", sagte Reinhard Wiese, einer der 204 von den Mitgliedern gewählten Vertreter. Selbstbestimmung und -verantwortung sind die Grundsätze der 1875 von Schiffszimmerergesellen gegründeten Genossenschaft. Sie wollten so Lohnkämpfen mit den Werfteignern entgehen und bauten auf eigene Rechnung Holzschiffe oder setzten sie instand. Doch dann kam der Eisenschiffbau. Die Werftplätze wurden aufgegeben. Aus den Erlösen kaufte die Genossenschaft 1890 ein Wohnhaus für ihre Mitglieder. 1900 gelang das erste Neubauvorhaben. Heute hat die Genossenschaft 9000 Wohnungen und 14 000 Mitglieder.