Europaschule: Birgit Roschlaub-Crump wird neue Schulleiterin, Frank Schwerdtfeger geht nach Geesthacht
Für die bisherige stellvertretende Schulleiterin und Lehrerin für Englisch und Französisch an der Stadtteilschule in Hamburg-Öjendorf ist das kein doppelter Stress, sondern reine Freude. "Ich arbeite leidenschaftlich gern an der Schule", sagt die 55-Jährige, die schon als Kind am liebsten Lehrerin werden wollte.
In Schwarzenbek steht für sie die Umsetzung des gerade verabschiedeten neuen Schulprogramms auf der Tagesordnung. "Wir wollen die pädagogische Mitarbeit der Kollegen stärken und Rückzugsräume für Lehrkräfte und Schüler schaffen", erklärt ihr Vorgänger, der kommissarische Schulleiter Frank Schwerdtfeger. Zuerst muss Roschlaub-Crump aber einen neuen Stellvertreter finden. Denn Schwerdtfeger wird sich am Tag ihres Amtsantrittes nach Geesthacht verabschieden, um Schulleiter am Otto-Hahn-Gymnasium zu werden. Das bedauert sie sehr, kann seinen Schritt aber verstehen. Auch an ihrer Stadtteilschule, an der sie elf Jahre wirkte und die sie eineinhalb Jahre kommissarisch führte, gibt es seit April eine neue Schulleitung. Das bewog auch sie, nach einer neuen Aufgabe zu suchen. "Wenn man einmal in dieser Position ist, möchte man die Entscheidungen auch weiter selber treffen", sagt die Pädagogin.
Eine große Einführungsfeier plant die neue Schulleiterin nicht - die Sacharbeit steht im Vordergrund. Wegen der geplanten neuen Oberstufen an den Gemeinschaftsschulen in Büchen und Lauenburg stehen Gespräche mit den Schulleiterkollegen auf ihrer Agenda. Die Gemeinschaftsschule Schwarzenbek plant für das Schuljahr 2014/15 bereits eine Kooperation mit Büchen. Das Gymnasium möchte sich noch als dritter Partner einbringen.
"Es wäre doch sinnvoll, wenn es hier eine breite Oberstufe mit möglichst vielen Profilen gäbe. Die Kooperation von zwei allgemeinbildenden Schulen in Schwarzenbek würde sich anbieten", sagt Roschlaub-Crump, die dafür ausreichend Erfahrungen mitbringt. An ihrer Stadtteilschule hat sie die Oberstufe neu aufgebaut, mit einem benachbarten Gymnasium eine Kooperation geschlossen und dabei unter anderem ein Sportprofil entwickelt.
Bei den Anmeldezahlen ist die neue Konkurrenz für das Gymnasium schon spürbar: Im letzten Jahr startete die ehemals sechszügige Europaschule mit fünf neuen 5. Klassen, im kommenden Schuljahr sind es nur noch vier. Zwar ist die Schule eigentlich vierzügig ausgelegt und damit im Soll, und der bisherige Schulentwicklungsplan prognostizierte ohnehin einen demografischen Rückgang der Schülerzahlen - allerdings ohne die geplanten neuen Oberstufen einzubeziehen. Ein neuer Schulentwicklungsplan ist indes in Arbeit.
Weil für die Mutter dreier erwachsener Kinder, die in ihrer Jugend Volleyball als Leistungssport betrieb, der Sport an der Schule einen hohen Stellenwert hat, will sie außerdem die Entwicklung der Europaschule zur Partnerschule des Tischtennisleistungssports weiter unterstützen. "Ich stehe für einen offenen, aufrichtigen und sachlichen Umgang miteinander und erwarte das auch von anderen", sagt sie über ihren Arbeitsstil. Wenn ihre Arbeit es zulässt, liest sie gern, strickt, radelt oder arbeitet im Garten zu Hause in Hamburg-Volksdorf.