Gülzow (mos). Die evangelische Schule in Gülzow ist auf dem besten Weg, ihre “Probezeit“ zu bestehen.

Zum neuen Schuljahr sind in der 1000-Einwohner-Gemeinde 19 Erstklässler angemeldet, so dass der nächste Jahrgang gesichert ist. Zum Schuljahr 2013/2014 wird es in der konfessionellen Grundschule dann drei Klassenzüge von der 1. bis zur 3. Klasse geben. Auch für 2014 liegen bereits mehr als 20 Anmeldungen vor.

Das sind gute Nachrichten für die Schule, die sich noch ein Jahr über das Schulgeld (120 Euro pro Kind und Monat) und Spenden finanzieren muss. Erst nach dieser "Probezeit" gibt es die staatliche Anerkennung durch das Bildungsministerium und damit auch öffentliche Zuschüsse, wie zum Beispiel Schulkostenbeiträge. Die zahlt die Gemeinde für Gülzower Kinder künftig freiwillig: Auf Antrag von Wolfgang Schmahl, Vorsitzender des Schulfördervereins und designierter Bürgermeister, hatte die alte Gemeindevertretung auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, pro Jahr und Kind 1400 Euro zur Verfügung zu stellen, um der Schule über ihre "Probezeit" zu helfen. Die Hoffnung ist, dass sich auch andere Gemeinden diesem freiwilligen Schulgeld anschließen.

2010 hatte die staatliche Grund- und Hauptschule im Rahmen der Schulreform ihre Pforten in Gülzow geschlossen. 2012 erteilte das Kieler Bildungsministerium dem Förderverein der Schule die Betriebsgenehmigung. Im selben Jahr mietete die "Schulstiftung Mecklenburg-Vorpommern und Nordelbien" die Räume, um dort eine Konfessionsschule zu eröffnen - zunächst als einzügige Grundschule. Sie ist offen für alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen oder religiösen Herkunft. Für sie gilt der gleiche Lehrplan wie für öffentliche Schulen. Leiterin der kleinen Grundschule ist Anke Ormeloh, unterrichtet wird nach einem reformpädagogischen Ansatz.