Hilfsaktion: Fußballspieler sammeln 6068,88 Euro für den zweijährigen Jan

Zum fünften Mal haben die Nachwuchsfußballer der Jahrgänge 2001/02 ihr Turnier, den Intersport-Bergedorf-Cup, mit einer Spendensammlung für ein Kind verbunden, dem es nicht so gut geht.

Im vergangenen Jahr hatten die "Tiger" mehr als 5000 Euro für die am Undine-Syndrom leidende Hanna gesammelt. Bei dem inzwischen acht Jahre alten Mädchen funktioniert die unterbewusste Spontanatmung nicht. Sie muss deshalb ständig eine Kanüle im Hals tragen. Hanna lebt in der Geesthachter Helios-Klinik und ist mittlerweile oft beim Schwarzenbeker Fußballteam zu Gast. So auch an diesem Wochenende, bei dem jedoch ein anderes Kind im Fokus stand: Für den kleinen Jan, der im August seinen dritten Geburtstag feiern wird, und dessen Eltern Arthur und Valeria Genner war der gestrige Tag wie ein vorgezogener Geburtstag. Am Ende des Turniers überreichten die Fußballer der Familie einen Scheck über 6068,88 Euro.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas überhaupt gibt", zeigte sich die 29-jährige Valeria Genner fassungslos vor Freude. Kurz nach der Geburt hatte Jan eine Blutvergiftung erlitten, die seine Hirnfunktionen schädigte. Er ist seitdem schwerstbehindert. "Er macht langsam Fortschritte. Er kann zwar noch nicht laufen, aber er versucht es", berichtet Valeria Genner. Bisher erhält Jan zweimal pro Woche eine Physiotherapie. Große Hoffungen setzt die Familie jedoch auf die Petö-Therapie, eine spezielle Form der Krankengymnastik für hirnverletzte Kinder. Zwei Therapieblöcke brachten erste Erfolge: Jan kann jetzt alleine am Tisch sitzen und seinen Kopf besser halten. Allerdings: Die Krankenkasse zahlt die jeweils 1980 Euro teuren Therapieblöcke nicht.

Dank der Hilfsaktion der "Tiger" in Kooperation mit der Radio-Hamburg-Aktion "Hörer helfen Kindern" sind nun sogar die nächsten drei Therapieblöcke finanziert. "Ich hätte nie gedacht, dass wir so viel Geld zusammen bekommen", freute sich Claudia Berkow, die gemeinsam mit Trainer Matthias "Matze" Krüger die Spendensammlung organisierte. Auf Wochenmärkten waren die jungen Fußballer mit Spendendosen unterwegs, am Vorabend ihres Turniers baten sie sogar noch auf dem Weinfest um weitere Spenden.

1000 Euro hatte der Schwarzenbeker Unternehmer-Stammtisch nach einem Bericht in unserer Zeitung gespendet. Das Schwarzenbeker Taxiunternehmen Riechert ermöglichte der Familie den Besuch des Turniers, holte sie mit einer Limousine in Hamburg-Harburg ab. Auch die Turnierteilnehmer spendeten fleißig: So verzichteten die jungen Spieler des TUS Rotenhof aus Rendsburg am Wochenende auf Süßigkeiten und überreichten Berkow stattdessen zwei prall gefüllte Spendendosen.

Der Titel ging übrigens an den SV Grün-Weiss Harburg (Jahrgang 2001) und den TSV Immenbeck (2002).