Steinhorst (cus). Geglückte Premiere: Mehr als 200 Landwirte sind Donnerstagabend zum 76. Kreisbauerntag auf die Domäne Steinhorst gekommen.

Zu Jahresbeginn hatte der Bauernverband Schwarzenbek den Rücken gekehrt, wo der Verbandstag bisher im Februar in Schröders Hotel ausgerichtet wurde. Mit der Abendveranstaltung im Mai, die künftig an wechselnden Orten im Kreisgebiet stattfinden soll, will der Verbandsvorstand um den Seedorfer Landwirt Landwirt Reinhard Jahnke den Kreisbauerntag moderner gestalten.

Die lockere Atmosphäre in der frei geräumten Scheune kam bei vielen Bauern gut an. Ein Rundballentransporter diente als Bühne, und es gab Gelegenheit, nach der Podiumsdiskussion noch mit den Politikern Norbert Brackmann (CDU), Nina Scheer (SPD), Christel Happach-Kasan (FDP) und Burkhard Peters (Grüne) zu sprechen. Bei der Diskussion über die Ziele der Parteien zur Bundestagswahl am 22. September zeigte sich, dass SPD-Kandidatin Scheer bei den Bauern keinen leichten Stand hat. Ob Düngemitteleinsatz, Massentierhaltung, Lebensmittelpreise oder Verbandsklage für Tierschutzverbände: Die Landwirte, darunter auch Schleswig-Holsteins Bauernpräsident Werner Schwarz aus Bad Oldesloe, widersprachen Scheers Aussagen stets. Besser schlug sich da der Grüne Peters, der Gesprächsbereitschaft signalisierte: "Ich sage nicht, dass Intensivhaltung Tierquälerei ist."

Für die FDP-Landwirtschaftsexpertin Happach-Kasan und Brackmann (CDU) war der Auftritt dagegen ein "Heimspiel". Abschließendes Fazit von Bauernverband-Moderator Sönke Hauschild: "Ich glaube, die Positionen sind deutlich geworden."