Grove (rz). Mit alten Schwarz-Weiß-Fotos kamen die Schwestern Helene Krüger aus Glinde und Ursula Schulz aus Jenfeld zum Dorfspaziergang unserer Zeitung am Sonnabend nach Grove.

Treffpunkt mit LL-Mitarbeiterin Monika Retzlaff war die Alte Schule am Feuerwehrgerätehaus, die heute Dorfgemeinschaftshaus ist. "Hier stand früher die ganz alte Schule. Wir haben in dem Fachwerkhaus gewohnt", erzählt Ursula Schulz, geborene Werth.

Die Schwestern waren mit der Familie am Kriegsende als Flüchtlinge aus Pommern gekommen. Die Schule wurde ihre neue Bleibe. "Oben haben wir gewohnt und unten hatten alle Klasse zusammen in einem Raum Unterricht", erzählt Ursula Schulz. Ihre Schwester Helene zeigt die alten Fotos vom Kinderfest um 1950: Die jüngsten Grover machten damals einen Umzug durch das Dorf. Der ehemalige Bürgermeister Klaus Weber kann sich noch gut erinnern. Er lebt seit der Kindheit in Grove und war fast 30 Jahre Bürgermeister. "Damals hatte Grove 300 Einwohner", sagt er. Heute sind es 250.

Die Schule im Fachwerkbau musste bald einem neuen Gebäude weichen. 1971 ging auch hier das Licht, aus und die Schüler samt ihrem Lehrer Jörg Hamann besuchten die neue Verbandsschule in Schwarzenbek Nordost. Die Grover Schule wurde Dorfgemeinschaftshaus.

"Hier treffen wir uns, um zu feiern, und hier tagen die Gemeindevertreter", sagt Bürgermeister Theodor Luttmer. Auch der Frauenkreis kommt hier zusammen. Er ging aus den Spielkreisen hervor, zu denen sich hier Mütter und Kinder trafen. Zeitweise hatte Grove etwa 50 Kinder unter 14 Jahren. Sie sind inzwischen erwachsen, doch 17 Mütter treffen sich immer noch zum Frühstück oder zum Klönen.

Vom Dorfgemeinschaftshaus geht es zum Teich, dessen Blickfang eine riesige Trauerweide ist. Die Grover haben das Gewässer saniert und zum Schmuckstück gemacht. Damit die Idylle bleibt, kümmern sich die "Teichfreunde" um alles. Neben dem Teich steht noch das alte Spritzenhaus, dessen Platz gerade für eine Handpumpe reichte. Heute ist es Garage für den Gemeindetraktor.

Vom Teich geht es weiter die Alte Dorfstraße entlang. Am "Eierhäuschen" an der Nummer 8 machen die Spaziergänger halt. Hier gibt's frische Eier aus dem Geflügelhof von Michael Schuster. Dort leben Hühner, Enten, Gänse und Ziegen unter artgerechten Bedingungen. Wer leckere Eier zum Frühstück haben will, nimmt eine Packung mit und legt das Geld in das Häuschen. "Eine tolle Sache", findet Erhard Krüger aus Glinde und steckt sich gleich ein Zehnerpack für 2,50 Euro ein.

Am Flüsschen Steinau angelangt, machen die Spaziergänger Halt. Nahe der Brücke wird eine Wasserentnahmestelle für die Freiwillige Feuerwehr errichtet. Sie gleicht einem Brunnen, der dafür sorgen soll, dass immer genug Wasser zum Löschen vorhanden ist.