Groß Pampau (pas). Langsam kommt die Zeit, in der man bei den Dorfspaziergängen friert. Und so beginnt der in Groß Pampau mit einer heißen Tasse Kaffee bei Bürgermeister Thomas Stich. Er sei Groß Pampauer durch und durch, erzählt er. Auch wenn er erst 1998 zuzog.

"Ich wollte mit meiner Frau in einer Dorfgemeinschaft leben", erinnert sich der Vermögensberater. In der 157-Einwohner-Gemeinde fand er sie. "Nach einem halben Jahr ist man hier voll integriert", erzählt er.

Dabei half auch sein Nachbar Heinz Heydelmann. Der 69-Jährige wurde in Groß Pampau geboren und erinnert sich noch daran, wie er Mitte der 40er-Jahre die zwei Kilometer zur Schule nach Sahms zurücklegte. "Im Winter haben wir uns an den Milchwagen gehängt und mitziehen lassen", sagt er. Und dann erzählt er, wie Groß Pampau zu seinem ungewöhnlichen Wappentier kam: einem Wal. "Mitte der 80er-Jahre wurde in der Kiesgrube Ohle das versteinerte Skelett eines Bartenwals gefunden", sagt Heydelmann. Moment mal - ein Wal in der Kiesgrube? "Groß Pampau lag mal 50 Meter unter dem Meer. Hier war die Ur-Nordsee", erklärt er. Heute steht das Skelett im Museum für Natur und Umwelt in Lübeck.

Dann laufen die Dorfspaziergänger am Spielplatz an der Hauptstraße vorbei zum Feuerwehrhaus. "Hier finden unsere Feiern statt. Das ist unser Ortsmittelpunkt", sagt der Bürgermeister, bevor es weiter geht zum Reiterhof von Alexandra Busch. Die achtjährige Svenja Jürgensen führt gerade ihren Wallach Paulo in die Reithalle. Seit drei Monaten steht das Pferd von ihr und ihrer Schwester hier. "Dieser Hof ist ideal für Ponys", sagt Mutter Heike. Denn hier gibt es neben einem speziellen Futter für Kleinpferde auch viele andere Ponys und "eine wirklich nette Atmosphäre", so Heike Krause-Jürgensen.

Dann geht's weiter zur Kiesgrube. Wo Mitte der 60er-Jahre mit dem Kiesabbau begonnen wurde, ist heute ein 70 Hektar großer See, der im Sommer sicher zum Baden einlädt. Doch "daraus wird nichts, hier ist Naturschutzgebiet", sagt Stich. Und so begnügen sich die Groß Pampauer mit einem Spaziergang am mit Hagebuttenbüschen bewachsenen Ufer. Schließlich trifft man dabei auch hin und wieder Nachbarn. "Hier kennt jeder jeden, man ist nicht allein", so Stich. Dafür lieben die Groß Pampauer ihren Ort, der mit der Firma "Lau" und der "Ohle und Lau GmbH" zwei große Arbeitgeber hat. Auch für Pendler liegt er ideal. "Von hier braucht man eine dreiviertel Stunde nach Hamburg, Lübeck und Lüneburg", sagt Stich.

Groß Pampau ist eben nicht nur schön, sondern für die Dorfbewohner auch Mittelpunkt der Welt.