Schwarzenbek (cus). Eine Woche lang steht die Europastadt ganz im Zeichen der Literatur. Vom 1. bis 8. Oktober wird in der Stadt vorgelesen - im Rathaus, dem Amtsgericht, der Polizeiwache und vielen weiteren Orten. Einer der Vorleser ist Jürgen Ehlers.

Er hat seit 1992 eine viele Kriminalgeschichten veröffentlicht.

Einem wissenschaftlichen Publikum ist der 63-Jährige bereits seit 1978 bekannt: Ehlers ist promovierter Geologe und arbeitet in der Hamburger Umweltbehörde. Wenn er sich nicht mit Landesplanung oder Küstenforschung befasst, begeht er Morde - und bringt sie zu Papier.

Schon in der Schulzeit hatte Ehlers Kriminalgeschichten verfasst, doch erst als etablierter Wissenschaftler veröffentlichte er seine erste Erzählung "Flucht". Im Jahr 2005 erscheint Ehlers erster Roman "Mitgegangen", in dem sich der in Witzeeze wohnende Wissenschaftler mit einem realen Kriminalfall aus dem Jahr 1929 befasst.

Auch in "Die Nacht von Barmbek" beschreibt der 63-Jährige einen Kriminalfall vor historischem Hintergrund. "Es gibt nur wenige Kurzgeschichten, in denen mein beruflicher Hintergrund eine Rolle spielt, zumindest in Anklängen", sagt Ehlers und gibt zu: "Es ist nicht ganz unproblematisch, über den Bereich zu schreiben, in dem man auch arbeitet. Da können Menschen meinen sich wiederzufinden, die gar nicht gemeint sind."

Während Ehlers zu seinen Kurzgeschichten durch einen Ort oder eine Nachricht in Zeitung oder TV inspiriert wird, haben seine Romane einen historischen Hintergrund. Auch sein neuestes Buch "In Deinem schönen Leibe", in dem es um einen Kindermord geht. Ehlers hat die Akten im Hamburger Staatsarchiv studiert und kommt zum Schluss: "Die Polizei hat falsch gelegen." In Schwarzenbek liest Ehlers am Montag, 3. Oktober, Passagen aus "In Deinem schönen Leibe". Die Lesung im Festsaal des Rathauses beginnt um 16 Uhr.