Schwarzenbek (cus). Nachdem der 74-jährige Waffennarr Hans S. von der Polizei vernommen wurde und dabei einräumte, zwei illegal besessene Gewehre in einem Tümpel am Ende der Schützenallee geworfen zu haben, ist er am Donnerstagabend in seine Wohnung zurückgekehrt.

Mehr als 30 Beamte hatten die Doppelhaushälfte und das Grundstück sowie zwei Teiche stundenlang durchsucht (wir berichteten).

"Wir müssen jetzt ermitteln, woher diese Waffen stammen", sagt Schwarzenbeks Polizeichef Ernst Jenner, der die Durchsuchungsaktion geleitet hat. Sowohl der Karabiner Kaliber 7,62 aus dem Jahr 1954 als auch das bei einer zweiten Suche im Tümpel entdeckte Jagdgewehr Kaliber 22 mit Zielfernrohr sind illegale Waffen, die nicht auf der Waffenbesitzkarte der 74-Jährigen verzeichnet sind. Eine Beschussprüfung soll helfen, die Herkunft zu klären.

Wie es jedoch in dem Haus nun weitergeht ist unklar: Rentner S. hat das Gebäude an der Schützenallee durch einen Leibrentenvertrag an Peter V. abgegeben. Er hat dort jedoch Wohnrecht. Doch seit elf Jahren streiten sich die Parteien. S. hatte Plakate in die verdreckten Fenster gehängt, auf denen stand, dass der Hausbesitzer für das Reinigen zuständig sei. V. hatte sich jedoch geweigert. Er beklagt hingegen hohe Heiz- und Stromkosten, weil S. auch im Sommer die Heizung und dazu noch Radiatoren laufen lässt.

Schiedsmann Ernst Magritz kennt den Fall, war von V. angesprochen worden, nachdem dessen Sohn Anfang Juli mit einer Pistole bedroht wurde. Doch er lehnte ab: "Sobald die Staatsanwaltschaft ermittelt, ist es deren Sache." Magritz glaubt nicht, dass er im Nachhinein von der Lübecker Staatsanwaltschaft mit der Schlichtung beauftragt wird: "Die Fronten sind auf beiden Seiten so verhärtet, dass ich keine Chance sehe. Da müssen Berufsjuristen ran und auch entscheiden, ob das Zusammenleben auf Grund des Leibrentenvertrages für beide Seiten noch zumutbar ist."