Schwarzenbek. Wie geht es nach dem geplatzten Kaufhaus-Deal mit Investor Frank Kiefaber weiter? Diese drängende Frage wird in den kommenden Wochen die Politiker beschäftigen - und die Kaufleute erwarten, dass schnell Entscheidungen fallen.

"Politik und Verwaltung müssen Gas geben. Wir brauchen mehr Einzelhandelsflächen, damit wir weitere attraktive Läden ansiedeln können", sagt Andrea Reinhold, Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS). Sie hat den Fraktionsvorsitzenden beziehungsweise deren Stellvertretern bei einem Treffen am Donnerstagabend im Rathaus die Position und die Wünsche der Kaufleute vorgetragen.

"Wir müssen jetzt den Blick nach vorne richten und dürfen uns nicht in Schuldzuweisungen verlieren. Wichtig ist, dass ein positives Signal an potenzielle Investoren von Schwarzenbek ausgeht", so die Geschäftsfrau.

Fakt ist, dass die Stadt erst einmal Geld in die Hand nehmen muss, da der bereits für diesen Sommer geplante Umzug des Jugendtreffs in die Compeschule geplatzt ist. Dieses Vorhaben sollten mit 250 000 Euro aus dem Verkaufserlös von Jugendtreff und Kaiserhof finanziert werden.

"Selbst wenn sich die Politiker für einen Umzug entscheiden, werden wir in das Gebäude Markt 6 investieren müssen. Das Dach ist nicht dicht, eine Alarmanlage und ein sicherer Raum für die Unterhaltungselektronik sind unverzichtbar", sagt Bauamtsleiter Ralf Hinzmann. Denn mit dem weiteren Vorgehen befasst sich zunächst am Donnerstag, 18. August , der Bauausschuss (19 Uhr, Raum 415, Rathaus). Sollten sich die Politiker gegen einen Umzug entscheiden, dürfte es richtig teuer werden. Nach Berechnungen des Bauamts sind wohl 300 000 Euro für dringend erforderliche Reparaturen an Dach und Fenstern sowie weitere Sanierungen im Gebäude erforderlich.

Aber auch im Falle eines Umzugs wäre dieser realistisch wohl nicht mehr in diesem Jahr zu bewerkstelligen. Es gibt zwar Pläne für die erforderlichen Umbauten in der Compeschule. Es müsste aber auch ein Beschluss der Stadtvertreter gefasst werden. Das wäre frühestens am 9. September möglich. Auch müsste im Etat Geld bereit gestellt werden - das die Stadt nicht hat. Neue Kredite darf Schwarzenbek angesichts der Haushaltslage nicht aufnehmen.