Schwarzenbek (sh). Es ist ein wichtiges Standbein für die Landwirtschaft, weil Nahrungsmittel für die Energieerzeugung genutzt und Böden ausgelaugt werden aber auch ein strittiges Thema: Biogas.

Auf dem Kreisbauerntag in der vergangenen Woche hatte Landrat Gerd Krämer bereits vor zu großen Mais-Monokulturen für die wachsende Zahl von Biogas-Anlagen gewarnt. Jetzt hat sich auch der BUND zu Wort gemeldet.

"Natürlich brauchen die Bauern gute wirtschaftliche Aussichten auf ihren Höfen. Aber die überall im Land sichtbaren Folgen der modernen Landwirtschaft geben zu denken - Maismonokulturen so weit das Auge reicht", mahnte der BUND-Kreissprecher Hans-Heinrich Stamer aus Möhnsen. Als Grund für den "Wildwuchs der Maismonokulturen" sieht Stamer das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). "Die moderne Milchkuh ist die Biogasanlage. Statt Milch wird Strom gemolken, zu einem hohen Preis mit über 20-jähriger Garantie", so der Umweltingenieur. Von der Energie könne nur ein Drittel verstromt werden für 11,67 bis 7,79 Cent pro Kilowattstunde. Zwei Drittel der Energie werden als Wärme frei, aber in den meisten Fällen nur wenig genutzt, so seine Kritik. Das Wärmegeschäft sei kostenintensiv und werde nur mit drei Cent pro Kilowattstunde vergütet. Es geht aber auch anders: Die Anlage, die am Rand von Schwarzenbek in Grove entsteht, wird das Blockheizkraftwerk am Mühlenredder betreiben und Strom und Wärme liefern. Stamer fordert eine konsequente Nutzung der Abwärme aus Biogasanlagen und die Nutzung von pflanzlichen Reststoffen und Gülle für die Gaserzeugung.