Schwarzenbek (rz). Im Frühjahr und Sommer steht er mit Stoppuhr und Maßband auf dem Sportplatz an der Schützenallee, trainiert mit jungen und älteren Sportlern, prüft die Leistungen, spornt an - Werner Ziel ist seit mehr als 30 Jahren Sportabzeichenobmann des TSV Schwarzenbek.

"Dazu bin ich gekommen, weil ich den Mund ein bisschen zu voll genommen habe", scherzt der 74-Jährige. Vor mehr als drei Jahrzehnten wollte sein Sportkamerad Hans Behrendt einen Pokal für diejenige TSV-Sparte stiften, die in einem Jahr die meisten Sportabzeichen erringt.

Ziel war sich sicher, dass seine Turnsparte diesen Pokal holt. Er gewann Interessenten, organisierte eifrig Trainingszeiten und Prüfungstermine für die Mitglieder der Turnsparte, die sich dann auch den Pokal erkämpften. Werner Ziel wurde Sportabzeichenobmann - allerdings für den gesamten Verein.

Am Sonnabend gab es für die vergangene Saison die Früchte des Trainings: 92 Sportler des TSV haben 2010 die Prüfungen erfolgreich abgelegt und das Sportabzeichen errungen - annähernd so viele im Jahr 2009. Werner Ziel überreichte sie in feierlichem Rahmen in der Turnhalle an der Buschkoppel. Für 36 Männer, 19 Frauen, 13 Jungen und 24 Mädchen lagen die Urkunden und Abzeichen bereit. Für viele von ihnen ist es selbstverständlich, sich jedes Jahr den Herausforderungen zu stellen. Die meisten Sportabzeichen errang Manfred Willer. 48 Mal kämpfte er um die besten Zeiten und Weiten. Holger Ziel ist Vorbild: Am Sonnabend nahm er sein 42. Abzeichen mit. Immer dabei ist auch seine Frau Sigrid, die ihr 41. Sportabzeichen bekam.

Bei aller Freude gibt es einen großen Wermutstropfen: "Der Rülauer Forst macht uns Probleme. Wir wissen nicht, ob uns die sieben Kilometer lange Rundstrecke für das Nordic Walking erhalten bleibt", bedauert Ziel. Weil mittendrin ein Urwald entsteht, müssen die Sportler möglicherweise nach vielen Jahren erstmals auf diese schöne Rundstrecke verzichten und auf den Straßenrand ausweichen.