Schwarzenbek (rz). Mitten im WM-Fieber durfte natürlich beim Sommerkonzert des Quintetts “Katharsis“ am Wochenende eines nicht fehlen: die Vuvuzela. Das Blasinstrument aus Südafrika kam bei der selbst komponierten Zugabe der fünf Musikerinnen und Musiker aus Oslo zum Einsatz.

Die japanische Pianistin Sanae Yoshida holte das Instrument plötzlich hervor und setzte damit den lautstarken Schlusspunkt eines Abends, von dem knapp 50 Zuhörer begeistert waren.

Mit dem Streichquartett in F-Dur von Edvard Grieg machte das Ensemble den Auftakt - wichtig für die Violinisten Nils-Thore Rosth aus Krakstad und Marius Roe Navik aus Lillehammer sowie die Cellistin Hilde Skomedal aus Stavanger, denn Griegs Schaffen ist geprägt vom Engagement für die norwegische Volksmusik.

Auch eine Schwarzenbekerin war unter den fünf: Karolin Rosalie Broosch (Viola) stammt aus der Europastadt, lebt aber seit fünf Jahren in Oslo und nutzte den Aufenthalt, um ihre Familie zu besuchen. "Meine Musikerkollegen sind alle bei meinen Eltern untergebracht. Wir haben im Amtsrichterhaus geprobt und den inspirierenden Park genossen. Hier bin ich zu Hause", bekannte sie sich zu Schwarzenbek.

Ihre Instrumentalausbildung begann Broosch mit sieben Jahren in der hiesigen Kreismusikschule. Unter den Zuhörern des Konzerts war auch ihre ehemalige Geigen-Lehrerin Barbara Trenkler. Der war anzusehen, dass sie jedes Stück des Konzertes genoss. "Besonders das Streichquartett von Schubert war fantastisch. Sie spielen es so rein und präzise", sagte Trenkler.

Karolin Broosch spielte nicht nur, sondern gab auch Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stücken des Quintetts. So zum Beispiel zum Quartett Nr. 14 von Schubert, der das Gedicht "Der Tod und das Mädchen" von Matthias Claudius vertonte. Thematisiert werden der Tod als Erlösung und der Schmerz des Sterbens. Doch auch das pralle Leben vertonten die Musiker, als sie Astor Piazzollas "Tango for four" spielten. Hier fielen die stechenden Streicherakzente und Perkussions-Elemente auf. Robert Schumanns Quintett Es-Dur op. 44 erklang zum Schluss.

Ihre Gage spenden die fünf Musiker, alle Mitte Zwanzig, übrigens für soziale Projekte. So fließt ein Teil des Geldes an ein Hilfsprojekt in Brasilien, das Kindern und Jugendlichen musikalische Bildung ermöglicht. Auch an die Opfer des Flutregens, der im April Rio de Janeiro traf, ging ein Teil der Gage.

"Wir haben im Amtsrichterhaus geprobt und den inspirierenden Park genossen."

Karolin Broosch, Musikerin