Schwarzenbek. “Als Jugendlicher bist du öfter mit Gewalt konfrontiert als ein Erwachsener“, sagt Andreas Appel, stellvertretender Leiter der Polizeizentralstation. Ob bei der Auseinandersetzung um die Freundin, beim “Abzocken“ auf dem Heimweg oder Rempeleien auf dem Schulflur: “Gewalt gehört zur Lebenswirklichkeit vieler Jugendlicher.

Wir versuchen mit unserem Theaterprojekt deutlich werden zu lassen, welche Gefühlswelten sich dahinter verbergen - beim Täter wie beim Opfer", sagt Appel, der gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Petra Michalski das "Black Town Stage Project" (BTSP) ins Leben gerufen hat (wir berichteten).

21 Jugendliche hatte sich für das Ferienprojekt gemeldet, 16 sind letztlich gekommen - doch die sind mit Feuereifer dabei. "Wir sind von 11 bis 17.30 Uhr am Proben und keiner geht früher nach Hause", lobt Appel die Teilnehmer, die aus allen vier Schulen der Europastadt kommen.

Insgesamt sechs Trainer sorgen für eine professionelle Vorbereitung: Der Tag beginnt mit Konditionstraining, anschließend gibt es Schauspiel-, Tanz- und Sprechtraining. Dabei lernen die Jugendlichen sich auch ohne Worte auszudrücken - durch pantomimische Darstellungen. Zwei Teilnehmer zeichnen alles per Videokamera auf und lernen, während der Vorstellung Licht und Ton zu bedienen.

Am kommenden Sonntag werden die Jugendlichen um 18 Uhr ihr Stück auf der Bühne im Festsaal des Rathauses aufführen: Nach den häuslichen Vorbereitungen treffen sich Jugendliche vor einer Disco, deren Türsteher sie nicht hineinlässt. Das knapp einstündige Stück haben sie gemeinsam mit ihren Trainern erarbeitet.

www.blacktown-stageproject.de