Ratzeburg (cus). Noch bis Ende März können sich Kindergärten und Spielkreise bei Helga Walsemann bewerben - sofern die Kinder Spaß an der plattdeutschen Sprache haben. Die Plattdeutsch-Beauftragte lädt auch in diesem Jahr die Kleinsten wieder zu einem Plattdeutsch-Wettbewerb "Lütte Lüüd snackt Platt" ein. Im Mai wird eine Jury die Kitas besuchen, die drei besten Gruppen werden dann am 24. Juni zum Finale in den Festsaal des Schwarzenbeker Rathauses eingeladen, wo sie auf der Hand von Kreispräsident Meinhard Füllner Preis und Plakette erhalten.

Der Wettbewerb zur Verbreitung des Niederdeutschen unter den jüngsten Kreisbewohner ist jedoch nur ein Aspekt in der ehrenamtlichen Arbeit der Kreisbeauftragten und ihrer Mitstreiter: Mehr als 90 Veranstaltungen hat das Forum im Rahmen des "Plattdüütschen Harvst" angeboten. Ausdrücklich lobte Walsemann während ihres Tätigkeitsberichts vor dem Lauenburgischen Kreistag die Stadt Schwarzenbek für die zweisprachigen Ortsschilder: "De hebbt dat al ümsett un heeßt nu ok offiziell Swattenbeek."

Neben Walsemanns Bericht und der Abstimmung über die Verwendung der Mittel aus dem Konjunkturpaket II (wir berichteten), bestimmten zahlreiche Anträge der Fraktionen die Sitzung am Donnerstagabend. So werden die Kreisforsten künftig mit dem Lübecker Forstamt kooperieren. Auch die Umwandlung des Pflegeberatungsbüros in einen Pflegestützpunkt fand ebenso eine Mehrheit, wie die Forderung nach einheitlichen Regelungen bei den Essensgeldzahlungen an den Kitas im Kreis.

Ein Nachspiel wird die mit knapper Mehrheit getroffene Entscheidung haben, den Anteil der Stadt Ratzeburg am Konjunkturpaket II zu kürzen. Auf Antrag der CDU war der Anteil für die noch kreiseigene Lauenburgische Gelehrtenschule in Ratzeburg nicht der Stadt, sondern dem Kreis zugesprochen worden. Die Schule, in der regelmäßig der Kreistag zusammenkommt, wird zurzeit im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) neu gebaut und anschließend der Stadt Ratzeburg übergeben. Die Verhandlungen stocken jedoch zurzeit und werden möglicherweise gerichtlich geklärt werden müssen. Politiker befürchten jetzt eine Retourkutsche: Denn nach dem Wechsel der Trägerschaft wird auch der Tagungsort des Kreistages in der Schulaula der Stadt gehören.