Wer warf die Molotowcocktails am Montag kurz vor 2 Uhr durch die Fenster der Gaststätte “Feuerschloss“? Diese Frage beschäftigt die Polizei weiterhin mit Hochdruck. “Wir ermitteln in alle Richtungen und können nichts ausschließen“, sagt Polizeisprecherin Sonja Kurz.

Das Spektrum der Möglichkeiten umfasst auch Schutzgelderpressung, Ausländerfeindlichkeit oder einen Racheakt.

Gegen die kursierenden Gerüchte über einen rechtsextrem motivierten Anschlag spricht, dass Zeugen einen mutmaßlichen Täter mit heller Bundfaltenhose und südländischem Aussehen beobachtet haben. Allerdings gibt es einen ausländerfeindlichen Bekenneranruf, der auf dem Handy eines Reporters eingegangen ist. Dieser wird gerade von der Kripo ausgewertet. Möglicherweise handelt es sich dabei aber auch nur um einen Trittbrettfahrer. Denn Fakt ist: "Es gibt keine etablierte rechtsradikale Szene in Schwarzenbek", sagt Kurz. Das bestätigt auch Carmen Burmeister, langjährige Leiterin des Jugendtreffs: "Es gibt nur ganz vereinzelt Jugendliche, die rechtsgerichtet sind. Ich glaube nicht, dass sie zu Anschlägen neigen. Aber so gut kenne ich sie natürlich nicht."

Die Scheibe am Feuerschloss ist mittlerweile ausgetauscht, das Restaurant aber noch geschlossen. Für Gastwirt Ali Ahmadi ist es nicht die erste bittere Erfahrung. Im April 2008 wurde auf seinem Grundstück ein Auto angezündet. Vermutlich waren die Täter Jugendliche, mit denen er zuvor Streit in seinem Restaurant hatte.

Obwohl die Täter noch nicht feststehen, haben am Freitag etwa 40 Personen gegen rechte Gewalt demonstriert. Zur Demo aufgerufen hatte eine Gruppe, die sich Antifaschistische Aktion Herzogtum Lauenburg nennt. Ihren Sitz hat die Gruppe übrigens in Hamburg.