Schwarzenbek/Büchen. Sechs Monate nach Streichung von 14 Regionalbahnen auf der Strecke zwischen Büchen und Aumühle startete gestern erstmals ein neuer Regionalexpress auf der von zahlreichen Pendlern genutzten Strecke.

"Hein Büchen" haben die Bahnnutzer den neuen 400 Sitzplätze bietenden Zug getauft, der eigentlich ein alter Bekannter ist: Silber lackiert verkehrten die von einer 4300 PS starken E-Lok gezogenen Waggons der Baureihe N bereits seit den 1960er-Jahren auf der Strecke. Jetzt sind die Wagen außen wie innen aufgefrischt und rot lackiert.

Dass der Zug um 7.31 Uhr in Büchen mit Zwischenstopps in Müssen, Schwarzenbek und Bergedorf seine Fahrgäste binnen 33 Minuten zum Hamburger Hauptbahnhof bringt, ist dem massiven Protest von Pendlern und Schülern gegen die bereits übervoll aus Rostock kommenden Regionalexpress-Züge zu verdanken, auf die sie nach der Streichung der Regionalbahn ausweichen sollten. Da der neue Zug erst in Büchen eingesetzt wird, ist das Platzangebot jetzt groß genug.

"Mit diesem Zugpaar wird der Bahnverkehr auf einer der Hauptachsen des Landes für Pendler endlich wieder attraktiv", freuen sich Bürgermeister Frank Ruppert und sein Büchener Amtskollege Uwe Möller, die am Morgen die Pendler am Bahnhof mit Kaffee und Brötchen begrüßten. Jeweils 7500 Euro zahlen beide Kommunen, weitere 15 000 Euro steuert der Kreis zu. Die Hauptlast der 236 000 Euro teuren Verbindung tragen jedoch Hamburg (70 000 Euro) und Schleswig-Holstein (136 000 Euro). Abends startet der Zug um 18.53 Uhr im Hauptbahnhof, freitags bereits um 16.59 Uhr.

Im Dezember steigen Kommunen und Kreis als Geldgeber aus. Als Gegenleistung werden sie für eine bessere Bahn-Bus-Verknüpfung sorgen. "Bisher liegen die Bahnhöfe an Buslinien, das brechen wir jetzt auf", sagt Michael Birgel, Verkehrsplaner der Kreisverwaltung. Künftig sollen Busverkehre sternförmig auf die Bahnhöfe ausgerichtet sein und so für bessere Anschlüsse sorgen, weil Verspätungen dann besser ausgeglichen werden können.