Schwarzenbek (cus). Die Mienen der Fette-Mitarbeiter waren ernst. Mehr als 350 Gewerkschaftsmitglieder waren gestern einem Aufruf zur Mitgliederversammlung gefolgt, auf der Betriebsrat und IG Metall ihr Konzept für das von Massenentlassungen bedrohte Unternehmen vorstellten.

Wir berichtet, will die Geschäftsführung der neuen LMT-Gruppe, zu der auch die Schwarzenbeker Fette GmbH gehört, das Unternehmen in drei autonom wirtschaftende Firmen aufteilen, außerdem 250 von 1100 Beschäftigen an der Grabauer Straße entlassen.

Während die Geschäftsleitung unter Vorsitz des LMT-Geschäftsführers Dr. Michael Heinrich mit Hinweis auf die prekäre Situation des einst erfolgreichen Werkzeug- und Tablettierpressenproduzenten eine "sozial verträgliche" Überführung der entlassenen Mitarbeiter in eine Qualifizierungsgesellschaft anbot, forderte der Betriebsrat um dessen Vorsitzende Ute Berbüsse bisher die Ausweitung der Kurzarbeiterregelung auf 24 Monate.

Jetzt scheint es eine Annäherung zu geben: Im Vorfeld der gestrigen Gewerkschafterversammlung, etwa die Hälfte der Beschäftigten ist in der IG Metall organisiert, hatte die Geschäftsführung Gespräche für den kommenden Freitag angeboten. Um 9.30 Uhr soll es an der Grabauer Straße um einen Überleitungs- und Sozialtarifvertrag gehen. Damit soll zum einen neben einem Gesamtbetriebsrat auch die Tarifbindung für die Mitarbeiter der drei neuen Unternehmen gesichert werden, zum anderen soll über Abfindungen und die Weiterbeschäftigung in einer Transfergesellschaft vereinbart werden. Berbüsse: "Unser Ziel ist, dass in diesem Jahr niemand entlassen wird und falls dies 2010 notwendig wird, höchstens mit dem Übergang in eine Transfergesellschaft."