Die Beamten hatten es nicht weit: Der Tatort liegt gleich auf der anderen Straßenseite.

Dreistigkeit siegt, dachten sich wohl unbekannte Einbrecher am Montagabend: Genau gegenüber der Schwarzenbeker Polizeizentralstation an der Compestraße brachen sie in den Getränkemarkt des gut abgesicherten Sky-Marktes ein. Dabei lösten sie einen automatischen Alarm aus, der gegen 21 Uhr sofort bei der Polizei einging.

Und obwohl innerhalb von Sekunden zwei Polizisten am Tatort waren, hatten sich die Einbrecher aus dem Staub gemacht. Allerdings stand eine Gruppe von Jugendlichen, die sich den Beamten gegenüber provozierend verhielt, am Tatort. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Einbruch und den Umstehenden gibt, ist unklar. Schwarzenbeks Polizeichef Axel Funck wollte sich mit dem Hinweis, die Akte noch nicht gelesen zu haben, nicht zu einem möglichen Tatzusammenhang äußern. Fakt ist, dass es in den vergangenen Monaten immer wieder Straftaten gegeben hat, bei denen Jugendgruppen ins Visier der Polizei geraten waren. Das Spektrum reicht von Sachbeschädigungen über Körperverletzungen bis hin zu Brandstiftungen. Auch einen Einbruch in den Sky-Markt gab es bereits kurz vor Weihnachten 2008, bei dem die Polizei einen 14-Jährigen der Tat verdächtigte (wir berichteten).

Im aktuellen Fall war ein Flügel der Schiebetür, die vom Ritter-Wulf-Platz aus einen direkten Zugang zum Getränkemarkt ermöglicht, aus der Halterung gebrochen. Der Spalt, der sich geöffnet hatte, reichte gerade aus, um in den Markt zu gelangen. Zur Durchsuchung des Geschäfts forderten die Schwarzenbeker als Unterstützung Polizisten aus Geesthacht und Lauenburg sowie von der Autobahnpolizei in Talkau an. Die Beamten umstellten das Gebäude, damit auch die Notausgänge gesichert waren. Im Schein ihrer Taschenlampen durchsuchten dann vier Beamte den Getränkemarkt, das Foyer des Sky-Marktes sowie den Bereich, den dort eine Bäckereifiliale hat. Den oder die Einbrecher fanden sie dabei allerdings nicht. Der angeforderte Marktleiter musste das Gebäude anschließend durch eine Firma sichern lassen. Ob in dem kurzen Moment vom Aufhebeln der Tür bis zum Eintreffen der Polizei etwas gestohlen wurde, ist noch unklar.