Schwarzenbek (rz). Schützenoberst Wilfried Schütte machte es spannend: Bei der Proklamation des neuen Königs der Schützengilde von 1894 würdigte er die Ergebnisse jedes der neun Aktiven, die am Sonnabend auf die Königscheibe angelegt hatten.

"Neuer König ist mit einer sehr guten Zehn Peter Alten", rief er schließlich am Sonntagnachmittag vom Balkon herunter in die Menge. Die Schützen aus Schwarzenbek, Hamwarde, Trittau, Sahms, Geesthacht und Aumühle waren zur Proklamation auf dem Schützenplatz angetreten.

Ein Weilchen dauerte es, bis sich der 44-jährige Geschäftsmann in seiner Galauniform den applaudierenden Kameraden zeigen konnte, denn er wurde zunächst geschmückt. Vom abdankenden König Ralf Nabrotzky, der dieses Mal nur eine Drei schoss, bekam er die schwere, prächtige Kette.

Die Schulterstücke wurden gegen prunkvolle Epauletten ausgetauscht, die mit goldenen, gedrehten Fransen - so genannten Kantillen - verziert sind. Schließlich trat Alten mit seiner Lebensgefährtin Melanie Rudow, die sich jetzt für ein Jahr Königin nennen darf, vor die Schützen und nahm die Parade der Vereine ab. Zur Seite standen ihm seine Ritter Uwe Winterberg und Bernd Radtke.

Als Jungschützenkönigin wurde Denise Nabrotzky gefeiert. Die Damen-Ehrenscheibe gewann Renate Burmeister, und Bürgerkönigin wurde Sylvia Petersen.

Das ganze Wochenende lang hatten die Schützen gefeiert. Die Damen machten vor ihrem Wettbewerb einen zünftigen Autokorso mit einem Oldtimer-Mercedes an der Spitze. Die Schützen, viele Stadtvertreter und Gäste genossen am Freitag beim Kommers in der Schützenhalle den Burgunderbraten und kamen bei der Musik der Feuerwehrkapelle Tramm in Stimmung.

Am Sonntag hieß es früh aufstehen, denn die Reveille begann schon um sechs Uhr vor dem Feuerwehrhaus. Der Noch-König Ralf Nabrotzky servierte Butterkuchen und Kaffee, bevor die Schützen zu ihrem Oberst in die Schefestraße marschierten. Von dort aus ging's weiter zu Michael Schaper, wo sich die Schützen mit Buttermilch und Käsestullen stärkten.

Vor der Proklamation luden die Stadtoberhäupter ins Rathaus zu einem Empfang. Im Sitzungssaal kamen Bürgermeister Frank Ruppert und Bürgervorsteher Karsten Beckmann mit den Schützen ins Gespräch. Nur wenige Schwarzenbeker schauten allerdings beim anschließenden Festumzug der Schützen zu.