Schwarzenbek (wb). In den Schulen werden plattdeutsche Gedichte gelesen, und am Ortseingang werden Autofahrer nicht mehr nur in Schwarzenbek, sondern auch in “Swattenbek“ begrüßt.

Während "Platt snacken" auf den umliegenden Dörfern oft zum alltäglichen Leben gehört, müssen sich Freunde des Niederdeutschen in den Städten einiges einfallen lassen, um die traditionelle Mundart ins Gedächtnis zurückzurufen.

"Die Sprache kann nur erhalten werden, wenn sie einen Platz im Alltag hat, wenn sie gesprochen wird", sagt Schwarzenbeks Plattdeutsch-Beauftragte Irene Schnoor. Genau diesen Effekt erhoffen sich Kreispräsident Meinhard Füllner, das Plattdeutschforum des Kreises sowie die Plattdeutschbeauftragten der Ämter und Gemeinden vom "Plattdeutschpreis für Kindergärten und Spielkreise.

Bewertet wird nach fünf Kriterien: Angemessenheit der Texte, Vortragsweise, Aussprache, spielerische Disziplin der Kinder und Spielfreude. Zehn Gruppen nehmen am dritten Plattdeutschwettbewerb für Kindergartenkinder teil. Die Kids der Schwarzenbeker Kindertagesstätte "Kichererbse" punkteten bereits mit einem Singspiel. "Snack mol wat op Platt" lautete die Botschaft der Drei- bis Fünfjährigen, die sie der Jury lautstark entgegen sangen.

In der "Kichererbse" steht Plattsnacken seit mehr als zehn Jahren auf der Tagesordnung. Erzieherin Leslie Bania ist selber mit dem Niederdeutschen aufgewachsen: "Ich komme aus Lanze und zu Hause spreche ich mit meinen Eltern auch heute noch Platt", erzählt Bania.

Mit einfachen Reimen, Rollenspielen und Liedern weckt sie das Interesse der Kinder fürs Plattdeutsche. "Ich sage ihnen zuerst das Plattdeutsche Wort und dann die Hochdeutsche Bedeutung. So merken sie sich die Wörter am besten und haben gleichzeitig Spaß daran" erklärt die Erzieherin.

Der Wettbewerb dauert noch an. Die drei besten Kindergruppen werden am 24. Juni um 15 Uhr im Rathaus in Schwarzenbek ausgezeichnet. Alle Teilnehmer erhalten eine Kinderbibel, die Sieger gewinnen eine Plakette und ein spannendes Materialpaket für die weitere Beschäftigung mit dem Plattdeutschen.