Anscheinend zählen auch Kinder zu den Feuerteufeln, die die Retter seit Wochen in Atem halten.

Die Polizei ermittelt mit Hochdruck, damit die Nachtruhe nicht nur für die Schwarzenbeker Feuerwehrmänner zurückkehrt. Anfang des Monats loderten fast jede Nacht an unterschiedlichen Stellen im Stadtgebiet Flammen, die Brandstifter entfacht hatten. Mittlerweile ist es wieder ruhiger geworden. "Seit dem 13. Mai hatten wir keine Einsätze wegen Brandstiftungen mehr", sagt Wehrführer Martin Schröder.

Das hat offensichtlich seinen Grund: "Wir ermitteln", hüllt sich Andreas Appel von der Polizeizentralstation in Schweigen. Im Verdacht stehen nach Informationen unserer Zeitung mehrere Jugendliche, die schon längere Zeit in der Stadt ihr Unwesen treiben. Sie sind wiederholt durch Sachbeschädigungen und Körperverletzungen aufgefallen, teilweise aber noch nicht einmal strafmündig (wir berichteten).

Obwohl sie vom Gesetz her noch Kinder sind, wurden sie mehrfach spät in der Nacht im Stadtgebiet gesehen. "Es wäre klasse, wenn die Polizei die Täter bald überführt", sagt Schröder.

Für die Jugendlichen beziehungsweise deren Eltern würden die nächtlichen Zündeleien dann ein teures Nachspiel haben. Die Stadt hat für die Feuerwehr eine Gebührenordnung, die die Einsatzkosten klar regelt. Danach kostet beispielsweise der Einsatz des Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuges (HLF 20/16) 191 Euro je Stunde. Dazu kommen für die Besatzung 42 Euro pro Mann und Stunde. Mindestens neun Brände stehen in der Einsatzstatistik, die auf das Konto der Brandstifter gehen dürften. Bisher summieren sich die Kosten allein für die Löscheinsätze auf mehr als 5000 Euro. Hinzu kommt der materielle Schaden an den Containern. Die Brandstifter hatten immer nachts im Schutz der Dunkelheit zugeschlagen und mit Vorliebe Altpapier-Container angezündet.

Die Chronik der Brände:

* 1. Mai: 0.41 Uhr, an der Breslauer Straße brennt am Straßenrand ein Müllhaufen.

* 2. Mai: 0.50 Uhr, an der Königsberger Allee brennt ein kleinerer Müllcontainer.

* 2. Mai: 4.21 Uhr, an der Möllner Straße steht ein Altpapier-Container in Flammen.

* 2. Mai: 5.08 Uhr, auch an der Finkhütte brennt eine Sammelbox für altes Papier.

* 3. Mai: 3.46 Uhr, an der Finkhütte brennt wieder ein Container an derselben Stelle.

* 5. Mai: 3.16 Uhr, an der Compestraße haben die Täter einen Sammelcontainer für Altpapier angesteckt.

* 5. Mai: 3.40 Uhr, an der Compestraße brennt ein weiterer Papiercontainer.

* 10. Mai: 23.51 Uhr, an der Brücke brennt eine Werbetafel.

* 13. Mai: 1.03 Uhr, an der Compestraße brennt ein Container für Kunststoffmüll.