Müssen. Nicht nur das klare Wasser der Badelagune in Müssen blitzte in der Sonne, als die Mitglieder des Vereins Sicheres Wasser den See und den Strand am Wochenende startklar für die neue Saison machten. Im Sand und im Gras lagen jede Menge Scherbenhaufen. “So schlimm war es noch nie“, sagte der Vereinsvorsitzende Helge von Appen.

Während ihrer Vatertagstouren hatten die Strandbesucher offenbar ihren Spaß daran, auf den Findlingen Bier- und Sektflaschen zu zertrümmern und die gefährlichen Scherben liegen zu lassen. "Das sind keine Missgeschicke gewesen, sondern blinde Zerstörungswut", schimpfte von Appen. Das bestätigt auch der Polizeibericht. Die Beamten mussten am Vatertag mehrfach ausrücken, um Schlägereien unter Betrunkenen zu beenden, bei denen auch Flaschen zu Bruch gingen.

Der Rettungsschwimmer Nils Schaufuß besorgte Handschuhe. Dann sammelten die SiWa-Mitglieder die Scherben auf. Denn Scherben, Müll und Steine trüben das Badevergnügen. Deshalb räumten die Taucher Jan-Phillip Pries und Thomas Wetzel alles aus dem Wasser, was ihnen in die Hände kam. Außerdem markierten sie mit einer 40 Meter langen Leine den Bereich für die Nichtschwimmer bis dorthin, wo das Wasser 80 Zentimeter tief ist.

Wetzel brachte, dirigiert von Jörg Hildebrandt, die knallroten Bojen an. Sie zeigen den Bereich an, bis zu dem die Retter den See auf jeden Fall im Auge behalten.

"Seit es die Schwimmhalle in Schwarzenbek nicht mehr gibt, lernen weniger Kinder das Schwimmen. Trotzdem wollen sie im Sommer auch im Wasser planschen. Deshalb haben wir den Verein gegründet, um sicheres Baden zu ermöglichen. Außerdem bieten wir eine Schwimmschule am Müssener See an, denn ein neues Hallenbad können wir vergessen", sagte von Appen.

Seit vier Jahren sorgen die 16 Rettungsschimmer und zehn Sanitäter für Sicherheit an der idyllischen Badelagune. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 5000 Gäste. "Zum Glück ist bisher nichts Schlimmes passiert. Lediglich 40 Verletzungen, vor allem Schnittwunden, versorgten wir", erzählt von Appen.

Einmal musste Nils Schaufuß allerdings einen Sechsjährigen aus dem Wasser ziehen, den die Kräfte verlassen hatten. Einen Arzt brauchte der Steppke nicht, aber er ruhte sich in der Wachstube aus.

Die Saison an der Badelagune wird am Freitag, 29. Mai, eröffnet. Jeweils freitags, sonnabends und sonntags von 14 bis 19 Uhr haben die Rettungsschwimmer des Vereins die Badeaufsicht. In den Sommerferien sind sie täglich dort.