Schwarzenbek (sh). Ob es um die Übeltaten von Max und Moritz an der armen Witwe Bolte, Fipps den Affen, Plisch und Plum oder eben um die fromme Helene geht: Wohl jeder erinnert sich aus seiner Kindheit an die Geschichten von Wilhelm Busch, die der Autor und Zeichner auch liebevoll illustriert hat.

Generationen von Mädchen und Jungen haben über die Bilder und Texte gelacht, aber wer hat in diesem Alter schon den feinsinnigen Spott und die Sozialkritik verstanden, die hinter diesen Geschichten steckt?

"Die Geschichten von Wilhelm Busch zeichnen sich auch heute noch durch erstaunliche Aktualität, Humor und Schadenfreude, aber auch Bigotterie und der Kritik an zweifelhaften Moralvorstellungen aus", sagt Meike Wenck, Kustodin des Amtsrichterhauses. Sie hat die Wilhelm-Busch-Theaterreise "Helene in Szene" mit Bernd Surhold in den Schwarzenbeker Salon geholt. Der Alleinunterhalter gastiert heute mit seinem Programm im Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10.

Er will unter Beweis stellen, dass Wilhelm Busch weit mehr war als ein belustigender Zeichner - quasi als eine Art Vorgänger moderner Comics. "Seine satirisch-kritische Weltbetrachtung kann man eigentlich erst als Erwachsener verstehen und schmunzelnd genießen", sagt die Kustodin. Der Menschenkenner Busch hat vor mehr als hundert Jahren seine Umwelt klug beobachtet und in der von ihm so typischen und einfallsreichen Verskunst entlarvend festgehalten.

Doch davon kann sich jeder Zuschauer sein eigenes Bild machen. Denn noch gibt es Karten für die szenische Umsetzung der ironisch-kapriziösen Erzählungen "Der heilige Antonius", "Die fromme Helene" und "Balduin Bählamm". Der unterhaltsame Abend mit den humorvollen und zugleich scharfsinnigen Betrachtungen beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet zehn Euro an der Abendkasse. Und bereits am nächsten Sonnabend, 30. Mai, geht es im Schwarzenbeker Salon weiter mit der Krimi-Autorenlesung "Herzen aller Mädchen" mit Monika Geier.